Boeing steht im Jahr 2025 vor einer Reihe von Herausforderungen, die jedoch von signifikanten Möglichkeiten zur Ausschöpfung seines bestehenden Auftragsbestands begleitet werden. Das Unternehmen hat das vergangene Jahr mit einem bedeutenden Auftrag von Pegasus Airlines abgeschlossen, was die andauernde Nachfrage nach Flugzeugen von Boeing unterstreicht.
Im Fokus der Investoren stehen drei wesentliche Erwartungen an Boeing für das Jahr 2025. Besonders bemerkenswert ist der feste Auftrag der in der Türkei ansässigen Pegasus Airlines über 100 Boeing 737 MAX-Flugzeuge, mit der Option auf weitere 100. Ende November verzeichnete Boeings Gesamtbestand an kommerziellen Flugzeugen 6.268, davon 4.818 aus der 737 MAX-Serie.
Boeings Ziel für die 737 MAX war es, eine stabile Produktionsrate von 38 Auslieferungen pro Monat bis Ende des Jahres zu erreichen, was einer Jahresproduktion von 456 entspricht und auf einen zehnjährigen Auftragsbestand hindeutet. Im Jahr 2025 wird die Priorität von Boeing darin liegen, die Produktion der 737 MAX zu steigern. Die Herausforderungen des Vorjahres, einschließlich selbst auferlegter Produktionsverlangsamungen zur Qualitätsverbesserung nach einem Zwischenfall bei Alaska Airlines und Arbeitskämpfen, führten zu enttäuschenden Lieferquoten.
Ein entscheidender Schritt zur Verbesserung wäre, das anvisierte Ziel von 38 monatlichen Auslieferungen der 737 MAX zu erreichen. Dazu müssen insbesondere die Lieferanten von Boeing mit den Lieferquoten im Einklang stehen, da die Rate von 38 pro Monat erst der Anfang des Produktionsanstiegs ist. Spirit AeroSystems, Boeings geplanter Übernahmekandidat für 2025, kämpft mit finanziellen Problemen, und CFM International, ein Joint Venture von GE Aerospace, das die 737 MAX-Motoren liefert, verfehlte 2024 sein Produktionsziel.
Zusätzlich kämpft Boeings Abteilung für Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit (BDS) mit erheblichen Herausforderungen. Der frühere CEO von BDS, Ted Colbert, verließ das Unternehmen im September, nachdem Kelly Ortberg im Sommer zum CEO von Boeing ernannt worden war. Die Probleme der Abteilung resultieren aus Kostenüberschreitungen bei verschiedenen Festpreis-Entwicklungsprogrammen, unter anderem für den Tanker KC-46, die Drohne MQ-25, das als Air Force One bekannte VC-25B und das Trainingsflugzeug T-7. Diese kritischen Projekte machen in Kombination etwa 15 % des Umsatzes der Sparte aus. Auch bei Jagdflugzeug- und Satellitenprogrammen, die 25 % des Umsatzes beisteuern, sieht sich die Sparte Kostenproblemen gegenüber.