Die Beschäftigten in den Boeing-Werken stehen vor einer entscheidenden Abstimmung über die Annahme eines neuen Vertragsangebots oder die Fortführung ihres inzwischen über sieben Wochen andauernden Streiks. Diese Arbeitsniederlegung hat zu einem Stopp der Produktion der meisten Passagierflugzeuge des Luftfahrtriesen geführt. Ein positiver Ausgang der Abstimmung könnte Boeing, einem bedeutenden US-amerikanischen Hersteller und Regierungsauftragnehmer, den Weg ebnen, die Flugzeugproduktion wiederaufzunehmen. Sollte das Angebot jedoch erneut abgelehnt werden, würde dies das Unternehmen in eine tiefere finanzielle Unsicherheit stürzen. Boeing bietet in seinem jüngsten Vertragsvorschlag Gehaltserhöhungen von 38 Prozent über vier Jahre sowie Prämien für Ratifikation und Produktivität. Dieser Vorschlag wurde von der IAM District 751, die die Boeing-Mitarbeiter im pazifischen Nordwesten vertritt, unterstützt und ist im Vergleich zum vorherigen Angebot etwas großzügiger. Gewerkschaftsvertreter betonen, das Maximum durch Verhandlungen und den Streik erreicht zu haben. Im Falle einer Ablehnung der aktuellen Offerte könnten zukünftige Angebote von Boeing schlechter ausfallen. Die Abstimmungsergebnisse werden für Montagabend erwartet. Mit Blick auf das Einkommen erklärt Boeing, dass der durchschnittliche Jahreslohn der Facharbeiter von gegenwärtig 75.608 US-Dollar auf 119.309 US-Dollar in vier Jahren steigen könnte. Ein zentraler Streitpunkt bleibt die Altersvorsorge, da Boeing dem Wunsch der Arbeitskräfte nach einer Wiederherstellung eines vor fast einem Jahrzehnt eingefrorenen Pensionsplans nicht nachgekommen ist. Bei einer Vertragsannahme wäre die Rückkehr zur Arbeit für den 12. November geplant. Mitarbeiter wie Bernadeth Jimenez, seit 2022 in der Qualitätskontrolle bei Boeing beschäftigt, befürworten das neue Angebot und freuen sich auf die Rückkehr zur Arbeit, während andere wie Theresa Pound weiterhin skeptisch bleiben. Sie argumentieren, dass kurzfristige finanzielle Verbesserungen nicht ausreichend für eine gesicherte Zukunft seien und lehnten das Angebot ab.