Der US-amerikanische Flugzeughersteller Boeing musste im September einen Rückgang der Flugzeugauslieferungen hinnehmen. Mit nur 33 ausgelieferten Flugzeugen sank die Zahl im Vergleich zu August, als noch 40 Maschinen an Kunden übergeben wurden. Ein Streik von rund 33.000 westamerikanischen Fabrikarbeitern Mitte des Monats erschwert die Produktion und belastet die Auslieferungszahlen. Dennoch gelang es Boeing im Vergleich zum Vorjahr, die Zahl um sechs Jets zu steigern.
Die Mitte September begonnene Arbeitsniederlegung führte dazu, dass die Produktion des Verkaufsschlagers 737 MAX zum Stillstand kam und auch die Fertigung der Großraumflugzeuge 777 und 767 beeinträchtigt wurde. Diese Situation trifft Boeing besonders hart, da das Unternehmen bereits zuvor mit einer geringeren Produktion im Segment der Schmalrumpfflugzeuge und niedrigen Margen im Verteidigungsgeschäft zu kämpfen hatte.
Im vergangenen Monat wurden 27 MAX-Jets ausgeliefert, darunter fünf an United Airlines sowie jeweils drei an Ryanair und Southwest Airlines. Die Geschäftsführer dieser Fluggesellschaften zeigten sich über die geringeren Lieferzahlen besorgt. Investoren legen großen Wert auf die Lieferzahlen, da ein Großteil der Zahlungen für die Jets bei Übergabe erfolgt. Boeing hat angekündigt, dass eine weitere Reduktion der Lieferungen zu erwarten ist.
Im September konnte Boeing dennoch 65 Bruttobestellungen verbuchen, darunter 54 737 MAX und 11 777-Frachter für anonyme Kunden. Die China Development Bank Financial Leasing bestellte zudem 50 MAX-Jets. Im bisherigen Jahr erreichte die Bruttobestellzahl 315, während die bereinigten Nettobestellungen nach Stornierungen und Konvertierungen bei 272 Flugzeugen liegen. So hat Boeing nach weiteren buchhalterischen Anpassungen bisher 121 Nettobestellungen für 2024 ausgewiesen. Insgesamt wurden bis Ende September 291 Flugzeuge, darunter 225 MAX-Jets, ausgeliefert.