Der US-Flugzeugbauer Boeing sieht sich gezwungen, rund 17.000 Arbeitsplätze abzubauen und die erste Auslieferung seines 777X-Jets zu verschieben, um den zunehmenden finanziellen Schwierigkeiten zu begegnen. Diese drastischen Maßnahmen gab der Vorstandsvorsitzende Kelly Ortberg am Freitag in einem Schreiben an die Mitarbeiter bekannt.
Boeing muss durch die Kürzungen, die zehn Prozent der Belegschaft betreffen, sein Arbeitskräftelevel neu justieren, um es an die finanziellen Gegebenheiten und geänderten Prioritäten anzupassen, so Ortberg. Betroffen sind sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende aller Ebenen.
Neben den Stellenstreichungen verkündete Ortberg, dass der 777X-Jet, der ursprünglich 2020 in den kommerziellen Dienst gehen sollte, nun erst 2026 ausgeliefert werden soll. In einer separaten Mitteilung warnte Boeing Investoren vor den Auswirkungen eines Streiks der Facharbeiter und bevorstehenden Quartalszahlen.
Mit einem erwarteten Umsatz von 17,8 Milliarden Dollar im laufenden Quartal bleibt Boeing hinter den Analystenerwartungen zurück. Das Unternehmen plant zudem, Vorsteuerbelastungen von 5 Milliarden Dollar im dritten Quartal einzuplanen, davon allein 3 Milliarden auf die 777X- sowie das 767-Programm und 2 Milliarden im Bereich Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit.
Die Bekanntgabe dieser Entwicklungen führte zu einem Rückgang der Boeing-Aktien um etwa 2,5 Prozent im nachbörslichen Handel.