24. September, 2024

Wirtschaft

Boeing: Kein Ende des Streiks in Sicht trotz neuer Angebote

Boeing: Kein Ende des Streiks in Sicht trotz neuer Angebote

Boeing hat am Montag seine als „bestes und letztes“ bezeichnete Offerte an die streikenden Mitarbeiter unterbreitet. Der Flugzeugbauer hat dabei eine Gehaltserhöhung von 30 Prozent über vier Jahre vorgeschlagen. Außerdem versprach Boeing, eine Leistungsprämie wieder einzuführen und die Altersvorsorge zu verbessern.

Die International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) lehnte jedoch ab, überhaupt über das Angebot abzustimmen, da es bis Freitag genehmigt werden müsste. Gewerkschaftsvertreter gaben an, das Angebot sei unzureichend und lediglich ein Versuch, die Mitglieder zu spalten.

Über 32.000 Boeing-Arbeiter in Portland und Seattle haben ihre Arbeit am 13. September niedergelegt – der erste Streik der Gewerkschaft seit 2008. Sie fordern unter anderem eine Gehaltserhöhung von 40 Prozent. Der Streik setzt Boeing nun stark unter Druck und könnte dem Unternehmen Milliarden kosten. Dies belastet die ohnehin schon angespannten Finanzen des Konzerns und birgt das Risiko einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit.

Als Antwort auf den Streik hat Boeing einen Einstellungsstopp verhängt und Tausende Arbeiter in Zwangspausen geschickt. All dies ist nur das jüngste Ereignis in einem turbulenten Jahr für Boeing, das mit einem Zwischenfall in der Luft auf einem seiner 737 MAX-Flugzeuge begann. Dieses Ereignis lenkte erneut die Aufmerksamkeit auf die Produktionsqualität und beeinträchtigte die Fähigkeit des Unternehmens, die Produktion seiner Bestseller-Flugzeuge zu steigern.

Am selben Tag gab die IAM bekannt, dass Tausende ihrer Mitglieder auch bei Textron, dem Hersteller von Cessna-Geschäftsflugzeugen, in den Streik getreten sind. Dies geschieht zu einer Zeit, in der nordamerikanische Gewerkschaften von engen Arbeitsmärkten profitieren, um bessere Konditionen zu verhandeln. Im Jahr 2023 erzielten darunter Piloten und Automobilarbeiter erhebliche Lohnerhöhungen.