24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeing kämpft mit kostspieligen Herausforderungen in der Verteidigungssparte

Boeing kämpft mit kostspieligen Herausforderungen in der Verteidigungssparte

Boeing steht vor erheblichen Herausforderungen in seiner Verteidigungssparte, darunter altlastbelastete Verträge und Kostenüberschreitungen. Seit Jahren kämpft der US-amerikanische Flugzeughersteller mit budgeterschöpfenden Verträgen, die insbesondere die Entwicklungsprogramme für Flugzeuge und Raketen betreffen. Trotz dieser Probleme bleibt das Verteidigungsgeschäft laut CEO Kelly Ortberg jedoch elementarer Bestandteil der Unternehmensstrategie. Aktuelle Schwierigkeiten treten insbesondere beim KC-46 Tankflugzeugprogramm zutage, bei dem die Kosten inzwischen über sieben Milliarden Dollar hinausgeschossen sind. Boeing meldete einen Quartalsverlust von sechs Milliarden Dollar, was unter anderem auf Produktionsprobleme und einen fünf Wochen andauernden Streik zurückzuführen ist. Ein fester Preiskontrakt zur Aufrüstung der Air Force One führte zudem zu einem Verlust von zwei Milliarden Dollar. Erschwerend kommt hinzu, dass das Unternehmen dringend einen Nachfolger für den CEO der Boeing Defense, Space & Security Unit finden muss, nachdem Ted Colbert im letzten Monat zurücktrat. Auch die Raumfahrsparte trägt mit kostspieligen Problemen beim Starliner-Raumschiff, das unter technischen Herausforderungen und Entwicklungsverzögerungen leidet, zu den finanziellen Belastungen bei. Boeing versucht Kosten zu senken und erwägt den Verkauf von Geschäftsanteilen, darunter eine partnerschaftliche Raketenstart-Firma mit Lockheed Martin namens United Launch Alliance. Außerdem plant das Unternehmen, sein Drohnen-Geschäft Insitu möglicherweise zu verkaufen. Ein formeller Verkaufsprozess für diese Geschäftsbereiche wurde allerdings noch nicht eingeleitet. Unlängst trennte sich Boeing von seiner Digital Reciever Technology (DTS) Sparte, die an die französische Thales für rund 100 Millionen Dollar verkauft wurde. Das Management von Boeing ist momentan stark ausgelastet und understaffed, was die Beschleunigung weiterer Veräußerungen erschwert. Ortberg hat sich vorgenommen, die Herausforderungen bis Ende des Jahres zu bewältigen und betont, dass das Unternehmen lernen muss, sich auf weniger Projekte besser zu fokussieren, um profitabler zu werden.