14. November, 2024

Wirtschaft

Boeing in Turbulenzen: Sparmaßnahmen und strategische Neuausrichtung

Boeing in Turbulenzen: Sparmaßnahmen und strategische Neuausrichtung

Boeing durchlebt derzeit eine turbulente Phase, in der das Unternehmen drastische Schritte zur Stabilisierung seiner Finanzen einleitet. Seit Mittwoch erhalten rund 17.000 Mitarbeiter Kündigungsmitteilungen, da Boeing plant, zehn Prozent seiner Belegschaft abzubauen. Diese Maßnahmen stehen im Kontext einer umfassenden Umstrukturierung, die letztendlich die Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen und langfristig für die Kunden liefern soll.

Passend zur Rückkehr von 33.000 Boeing-Maschinenbauern in der Region Seattle, die nach einem siebenwöchigen Streik wieder die Arbeit aufgenommen haben, teilt das Unternehmen die Entlassungen mit. In einem Memorandum an die Mitarbeiter wies CEO Kelly Ortberg darauf hin, dass die gegenwärtigen Herausforderungen nicht unterschätzt werden dürfen, und betonte die Notwendigkeit schwieriger Entscheidungen, um das Unternehmen in eine stabilere Zukunft zu führen.

Die Entlassungen betreffen Führungskräfte, Manager und Mitarbeiter, jedoch bleiben die Flugzeugbauer verschont. Die betroffenen Angestellten sollen das Unternehmen bis zum 17. Januar verlassen. Ortberg hob hervor, dass es unerlässlich sei, die Belegschaftsgröße an die finanzielle Realität und die priorisierten Unternehmensziele anzupassen, wobei der Fokus konsequent auf Sicherheit, Qualität und Kundenzufriedenheit bleiben müsse.

Neben den Personalreduktionen verzögert Boeing die erste Auslieferung der 777X auf 2026 und beendet die Produktion der 767-Frachter im Jahr 2027. Die Fertigung des Tankflugzeugs KC-46A wird jedoch fortgesetzt. Diese Maßnahmen folgen auf Jahre mit erheblichem Umsatzverlust, darunter die Krise nach den beiden Abstürzen der 737 Max 8, die gravierende Auswirkungen auf die Rentabilität hatten.

"Die anstehenden Aufgaben erfordern einen nüchternen Blick und realistische Erwartungen hinsichtlich der Erreichung entscheidender Meilensteine auf dem Weg zur Erholung," betonte Ortberg. "Wir müssen unsere Ressourcen effektiv fokussieren, um in unseren Kernbereichen Leistung und Innovation zu zeigen, anstatt uns in zu vielen Projekten zu verzetteln, die oft in Minderleistung und Unterinvestition münden."