Der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing erlebt mit einem weiteren Milliardenverlust ein beschwerliches Jahr 2024. Aufgrund hoher Zusatzkosten und nach einem intensiven Streik rutschte das Unternehmen im vierten Quartal erneut tief in die roten Zahlen. Dies markiert das sechste Verlustjahr in Folge für den einstigen Branchenführer. An den Finanzmärkten löste die Nachricht gemischte Reaktionen aus. Während die Boeing-Aktie am Freitag im vorbörslichen Handel um 1,7 Prozent nachgab, deutete der Branchenanalyst Ken Herbert von RBC auf mögliche positive Aspekte für 2025 hin. Besonders die jüngsten Mehrkosten, die unter anderem aus dem Abschluss eines neuen Tarifvertrags resultieren, könnten zukünftig für Klarheit sorgen. Herbert sieht Potenzial für einen Kursanstieg der Aktie auf bis zu 200 Dollar. Boeing steht weiterhin unter dem Druck, gigantische Sonderbelastungen zu bewältigen. Im Geschäftsbereich für Passagier- und Frachtflugzeuge wurden im letzten Quartal 1,1 Milliarden Dollar verzeichnet, unter anderem durch die Verschiebung der Auslieferung des 777X Großraumjets. Auch die Luft- und Raumfahrtsparte des Konzerns bereitet Sorgen, da Projekte wie das Tankflugzeug und die neue Air Force One kostspieliger werden als erwartet. Der Umsatz im vierten Quartal fiel auf 15,2 Milliarden Dollar, ein Rückgang um fast ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Dies war auch den strengen Produktionsauflagen der FAA geschuldet, die Boeing nach einem Zwischenfall mit einer 737 Max im Januar 2024 auferlegt wurden. Insgesamt summiert sich der Verlust für das Gesamtjahr auf über 11,3 Milliarden Dollar. Die endgültigen Jahresergebnisse sollen Ende Januar veröffentlicht werden, doch der Einfluss der Krise, die Boeing seit 2019 erfasst hat, bleibt deutlich spürbar.