16. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeing im Turbulenzmodus: Massenentlassungen und Protest von Mitarbeitern

Boeing im Turbulenzmodus: Massenentlassungen und Protest von Mitarbeitern

Boeing sieht sich in turbulenten Zeiten. Wie aus internen Dokumenten hervorgeht, plant der Konzern bis Januar 2025 die Entlassung von 17.000 Mitarbeitern, um eine Reduktion der Belegschaft um insgesamt 10 Prozent zu erreichen. Während diverse Ebenen und Management von Stellenstreichungen betroffen sind, sollen Produktions- und Wartungsmitarbeiter verschont bleiben. Besonders bemerkenswert ist, dass die streikenden Gewerkschaftsmitglieder der International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) im Nordwesten der USA derzeit nicht von den Kürzungen betroffen sind. Boyan Novakov, Kommunikationsleiter bei Boeing, bestätigte, dass die Reduktionen sowohl gewerkschaftlich organisierte als auch nicht-organisierte Mitarbeiter betreffen werden. Dies löste scharfe Kritik seitens der IAM aus, deren internationaler Präsident Brian Bryant die Entscheidung als „unternehmerischen Geiz“ verurteilte. Angesichts der Entlassungswelle planen Gewerkschaftsmitglieder, darunter auch prominente Politiker wie US-Senatorin Maria Cantwell und US-Abgeordnete Pramila Jayapal, eine Protestkundgebung in Seattle. Die finanzielle Lage von Boeing, die durch prognostizierte Verluste von 5 Milliarden Dollar im dritten Quartal kritisch ist, zwingt das Unternehmen, den Kapitalmarkt um 25 Milliarden Dollar zu bemühen. Diese Maßnahmen könnten Boeings Verhandlungsposition gegenüber den fordernden Gewerkschaftern stärken. Zugleich warnte der Präsident der Fluggesellschaft Emirates, Sir Tim Clark, dass sich Boeing auf einem bedrohlichen Kurs befinde, der ohne zügige Kapitalgewinnung sogar in die Insolvenz führen könnte.