23. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeing im Krisenmodus: Milliarden-Verlust und Streiks belasten den Flugzeugbauer

Boeing im Krisenmodus: Milliarden-Verlust und Streiks belasten den Flugzeugbauer

Boeing hat im dritten Quartal einen beachtlichen Verlust von über 6 Milliarden Dollar verzeichnet. Hauptursache für das Defizit sind massiv gestiegene Betriebskosten infolge von Streiks der International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM-Gewerkschaft), die seit dem 13. September andauern. Zudem spielen bereits angekündigte Programmänderungen eine wesentliche Rolle bei den Einnahmenverlusten. Im Vergleich zum Vorjahresquartal hat sich der Verlust ungefähr vervierfacht und beläuft sich seit Jahresbeginn auf 8 Milliarden Dollar. Auch die Auslieferungen sind im Jahresvergleich um 80 Stück auf insgesamt 291 gesunken. Boeing-Chef Kelly Ortberg zeigte sich in einer vor der Bilanzpressekonferenz versendeten E-Mail nachdenklich und selbstkritisch: „Das Vertrauen in unser Unternehmen ist gesunken“, so Ortberg. Ortberg betonte, dass sein Ziel darin bestehe, das Unternehmen neu auszurichten und dessen Ansehen wiederherzustellen. Dazu sei ein fundamentaler Kulturwandel notwendig, ebenso wie eine Stabilisierung des Geschäfts, eine Verbesserung der Disziplin bei der Umsetzung neuer Plattformverpflichtungen sowie die Entschlossenheit, "eine neue Zukunft für Boeing" zu bauen. Der Manager erklärte weiterhin, dass man die Grundlage für die Zukunft Boeings legen müsse, auch wenn man derzeit mit den Herausforderungen der Gegenwart beschäftigt sei. Boeing, folgerte Ortberg, benötige eine neue Ausrichtung und ein fokussierteres Vorgehen, um wieder auf Erfolgskurs zu gelangen. Ortberg berichtete über seine intensiven Bemühungen, eine Lösung für den Konflikt mit der Gewerkschaft zu finden und somit die Belegschaft schnell wieder an den Arbeitsplatz zu bringen, um die Firma erneut auf solide Beine zu stellen. Einen neuen Vertragsvorschlag unterbreitete Boeing, der unter anderem einen deutlichen Lohnanstieg und einen Bonus umfasst. Die Mitglieder der IAM-Distrikte 751 und W24 sollten noch am Mittwoch über das Angebot abstimmen und die Ergebnisse im Laufe des Abends bekannt geben.