21. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeing erwägt Verkauf von Unternehmensteilen zur Krisenbewältigung

Boeing erwägt Verkauf von Unternehmensteilen zur Krisenbewältigung

Der traditionsreiche US-Flugzeughersteller Boeing steht erneut im Fokus der Wirtschaftsnachrichten, da er strategische Schritte zur finanziellen Stabilität unternimmt. Laut Berichten des 'Wall Street Journal' plant Boeing, sich von einigen seiner Randbereiche und schwach performenden Geschäftseinheiten zu trennen. Diese Maßnahmen könnten dem Unternehmen, das in scharfem Wettbewerb mit dem europäischen Konkurrenten Airbus steht, dringend benötigtes Kapital einbringen. Am Horizont zieht sich indes eine Lösung im Streik ab, der seit über einem Monat das Unternehmen lahmlegt.

Die Gewerkschaft, die stolze 33.000 Mitglieder zählt, hat ein Abkommen verhandelt, das eine beachtliche Lohnerhöhung von 35 Prozent über vier Jahre sowie eine Einmalzahlung von 7.000 Dollar vorsieht. Diese Einigung kam mit Unterstützung der US-Arbeitsministerin Julie Su zustande. Der Verbleib von Bonuszahlungen, deren Abschaffung im Raum stand, ist ebenfalls Teil des neuen Angebots. Ob die Arbeiter dem Vorschlag zustimmen, bleibt jedoch ungewiss, denn erst kürzlich wurde ein ähnlicher Deal abgelehnt.

Am Mittwoch gibt es doppelte Spannung für Boeing: Konzernchef Kelly Ortberg, der seine Position unter schwierigen Bedingungen angetreten hat, wird seine ersten Quartalszahlen präsentieren. Gleichzeitig wird das Ergebnis der entscheidenden Abstimmung erwartet. Ortberg hat bereits angekündigt, rund zehn Prozent der Arbeitsplätze abzubauen.

Parallel dazu plant Boeing eine mögliche Kapitalerhöhung. Eine Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC zeigt, dass der Konzern beabsichtigt, stufenweise neue Aktien und/oder gleichwertige Instrumente im Umfang von bis zu 25 Milliarden US-Dollar zu emittieren. Zudem hat Boeing sich eine Kreditlinie von 10 Milliarden Dollar gesichert. Dennoch hat die Aktie in diesem Jahr stark gelitten, mit einem Verlust von über 40 Prozent seit Jahresbeginn.