20. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeing erreicht vorläufige Einigung im Arbeitskampf – Produktion nimmt wieder Fahrt auf

Boeing erreicht vorläufige Einigung im Arbeitskampf – Produktion nimmt wieder Fahrt auf

Ein wichtiger Durchbruch im Arbeitsstreit beim Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing zeichnet sich ab. Nach über einem Monat des Stillstands hat Boeing eine vorläufige Einigung mit den gewerkschaftlich organisierten Mechanikern erzielt, berichten Gewerkschaftsfunktionäre. Tausende Entlassungen und Produktionsverzögerungen hatten die Auseinandersetzung begleitet. Der Wall Street Journal zufolge betrifft diese Einigung rund 33.000 Mitarbeiter, die von der International Association of Machinists and Aerospace Workers vertreten werden.

In einer Bestätigung der Gewerkschaft hieß es, dass die formelle Abstimmung über das Abkommen für den 23. Oktober geplant ist. Ein lokales Büro der IAM in Seattle teilte mit, dass die endgültige Ausarbeitung der Vereinbarung kurz bevorstehe und zusätzliche Vertragsdetails erläutert werden sollen. Ziel sei es, eine klare Übersicht über das Angebot zu bieten.

Viele Mitarbeiter, die in der Vergangenheit finanzielle Opfer gebracht hätten, um das Unternehmen zu stabilisieren, streben nun an, verloren gegangene Vorteile wiederzuerlangen. Besonders im Fokus stehen der Schutz der Arbeitsplatzsicherheit, Überstundenregelungen und die Reduzierung der eigenen Gesundheitskosten. Der Vorschlag sieht eine allgemeine Lohnerhöhung von 35 % über vier Jahre vor und belebt den Aerospace Machinists Performance Plan mit jährlichen Mindestausschüttungen von 4 % wieder. Ein einmaliger Bonus von 7.000 Dollar wird bei Ratifizierung des Vertrags ebenfalls gewährt.

Parallel kündigte Boeing temporäre Entlassungen von zehntausenden Managern, Führungskräften und nicht-gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern an und stoppte die Produktion an fast allen Standorten außer einem Werk in South Carolina. Dort wird das 787 Dreamliner Passagierflugzeug gefertigt. Zusätzlich plant Boeing die Entlassung weiterer 17.000 Mitarbeiter und verzögert die Einführung des 777X Großraumflugzeugs bis 2026.

Spirit AeroSystems aus Kansas hatte zuvor mitgeteilt, dass die Streikfolgen zur vorübergehenden Beurlaubung von rund 700 Mitarbeitern führen würden.