Boeing sieht sich gezwungen, den Neustart seiner Passagierflugzeugproduktion um mehrere Wochen zu verschieben. Dies gab das Unternehmen bekannt, während die Arbeiter nach einem fast zweimonatigen Streik schrittweise zurückkehren. Der Ausstieg aus einem solch langwierigen Stillstand erfordert laut einem Boeing-Sprecher sorgfältige Planung und Umsetzung, um die Produktionsstätten in den Bundesstaaten Washington und Oregon wieder vollständig in Gang zu bringen. Die Verzögerungen von Boeing bei der Lieferung neuer Flugzeuge hatten bereits vor dem Arbeitskampf für Frustration bei den Kunden gesorgt. Besonders betroffen ist die Einführung des neuen 737 Max Modells, deren Zertifizierung verschoben wurde. Während die irische Fluggesellschaft Ryanair optimistisch bleibt, ihre ersten 737 Max 10 in der ersten Jahreshälfte 2027 zu erhalten, äußerte sich der CEO von American Airlines zurückhaltend. Er könne nicht abschätzen, wann seine Fluglinie das größte Modell der Max-Serie in Empfang nehmen werde. Robert Isom von American Airlines betonte, dass Boeing seine Fertigungsqualität sichern solle, bevor die Aufstockung der Produktion und die Einhaltung der Lieferpläne in Angriff genommen werden. Diese Botschaft überbrachte er bei einer Konferenz in Dallas. Der Streik führte zur Einstellung der Produktion der 737 Max und 777 Passagierflugzeuge sowie einer Frachtversion des 767 Modells. Die Produktion der 787 blieb unberührt, da diese in South Carolina von nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitern gefertigt werden. Nachdem sich die Boeing-Arbeiter, vertreten durch die International Association of Machinists and Aerospace Workers, letzte Woche für ein neues Vertragsangebot entschieden hatten, kehren sie mit einem ausgehandelten Gehaltsanstieg von 38% über vier Jahre zurück. Boeing konnte im Oktober 14 Flugzeuge ausliefern, darunter auch solche, die bereits vor Streikbeginn fertiggestellt wurden. Zudem erhielt es Bestellungen für 63 Flugzeuge, darunter 40 737 Max Flieger von der Leasinggesellschaft Avia Solutions Group.