24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeing-Arbeiter setzen Streik fort: Vertragsvorschlag abgelehnt

Boeing-Arbeiter setzen Streik fort: Vertragsvorschlag abgelehnt

Nach fünf Wochen des Streiks haben die Boeing-Angestellten den jüngsten Vertragsvorschlag abgelehnt und halten an ihrem Arbeitskampf fest. Diese Entscheidung fiel, nachdem Boeing die Ergebnisse des dritten Quartals bekanntgab, das einen Verlust von über sechs Milliarden US-Dollar verzeichnete. Die Situation ist für die Mitarbeiter keineswegs einfach. Viele von ihnen haben während des Streiks andere Jobs angenommen und dabei ihren Krankenversicherungsschutz verloren. Boeing steht indes ohne seine gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter vor der Herausforderung, keine neuen 737er Modelle mehr herstellen zu können. Der abgelehnte Vertragsentwurf hatte eine Lohnerhöhung von 35 Prozent über vier Jahre vorgesehen, wobei im ersten Jahr bereits eine Anhebung um 12 Prozent geplant war. Weitere Vertragsvorteile konnten die ablehnende Haltung der Arbeiter jedoch nicht aufweichen. Ein wesentlicher Streitpunkt bleibt die Abschaffung der betrieblichen Altersversorgung, die das Unternehmen als nicht wiederherstellbar und kostspielig bezeichnet. Viele Arbeiter, wie Sam Peltonen, sehen in der Rente ein wichtiges Stabilitätsmerkmal, um langfristig beim Unternehmen zu bleiben. Ihre Enttäuschung über das Angebot machte sich Luft. Der erfahrene Streikveteran Bartley Stokes forderte, dass die Gewerkschaftsführer bessere Konditionen verhandeln müssen. Auch Mitarbeiter wie Ken Stewart betonten, dass ihre Forderungen gerechtfertigt seien. Sollte eine Einigung erzielt werden, könnten die Arbeiter bereits am kommenden Freitag wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, spätestens jedoch bis zum 31. Oktober. Dr. Marc Cohen von der Seattle University glaubt, dass das Verhältnis zwischen Boeing und der Gewerkschaft von grundsätzlichen Gegensätzen geprägt ist. Er verwies auf frühere Rückkäufe von Aktien als Teil der finanziellen Probleme des Unternehmens und nicht auf die Forderungen der Mitarbeiter. Der neue CEO, Kelly Ortberg, ist seit August im Amt und hat bereits seine Pläne zur Neuausrichtung des Unternehmens angekündigt.