Ein massiver Widerstand formiert sich unter den Beschäftigten von Boeing: Mehr als 60 Prozent der Arbeiter stimmten gegen einen neuen Vertragsvorschlag, was den bereits wochenlangen Streik in die nächste Runde schickt und die Verhandlungen erneut ins Rollen bringt. Die Gewerkschaft, International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM), die rund 33.000 Mitarbeiter in den US-Bundesstaaten Washington, Oregon und Kalifornien vertritt, betont die Entschlossenheit ihrer Mitglieder.
Bereits ein vorheriger Vorschlag war mit überwältigender Mehrheit abgelehnt worden, was auf eine deutliche Unzufriedenheit der Belegschaft hindeutet. Experten erwarten angesichts der aktuellen Situation einen regelrechten Showdown zwischen Boeing und seinen Arbeitern, der zu einem finanziellen Kraftakt für beide Seiten werden könnte. Trotz des starken Drucks für eine rasche Lösung scheinen die Arbeiter fest entschlossen, ohne nennenswerte Zugeständnisse nicht nachzugeben.
Der jüngste Vorschlag beinhaltete eine Gehaltserhöhung von 35 Prozent über vier Jahre — ein deutliches Plus gegenüber den zuvor gebotenen 25 Prozent, welche die Beschäftigten im letzten Monat ablehnten. Die Arbeiter forderten jedoch ursprünglich eine 40-prozentige Erhöhung. Boeing stockte außerdem seine Beiträge zu einem 401(k)-Plan auf, ging jedoch nicht auf die Forderung nach Wiedereinführung der firmeneigenen Betriebsrente ein.
Zusätzlich war ein Ratifikationsbonus in Höhe von 7.000 Dollar sowie ein Leistungsbonus vorgesehen, den Boeing aus dem Vertrag streichen wollte. Doch für die Gewerkschaftsführer genügen diese Zugeständnisse nicht. Jon Holden, Präsident des IAM District 751 in Seattle, hob hervor, dass die Konflikte mit dem Unternehmen über ein Jahrzehnt zurückreichen und die Belastungen der letzten Jahre — sei es durch die Pandemie, Tragödien oder Inflation — die Mitglieder in eine schwierige Lage gebracht hätten.
Angesichts der Verhandlungen stehen die Zeichen auf eine mögliche Rückkehr an den Verhandlungstisch, da Boeing offenbar offen für eine Überarbeitung des Angebots ist.