24. November, 2024

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Boeing am Abgrund: Mutter-Panne und weitere Skandale enthüllen tiefe Probleme

Der Flugzeugriese steckt in einem Sumpf aus Qualitätsmängeln, Lieferproblemen und Führungsunruhen – droht der endgültige Absturz?

Boeing am Abgrund: Mutter-Panne und weitere Skandale enthüllen tiefe Probleme
Die Sorgen bei Boeing reißen nicht ab, und eine fehlende Mutter offenbart tiefgreifende Probleme des Flugzeugherstellers.

Inmitten von Qualitätsmängeln, Lieferschwierigkeiten und Unruhe in der Führungsetage droht der einstige Branchenriese am Markt abgehängt zu werden. Die Aussichten auf eine schnelle Erholung sind düster.

Die Dramatik begann 2019, als nach zwei Abstürzen des Modells 737 Max mit insgesamt 346 Toten eine existenzielle Krise über Boeing hereinbrach. Die Überarbeitung des Modells brachte zwar vorerst Sicherheit, konnte jedoch nicht verhindern, dass der Flugzeugbauer weiterhin mit Negativ-Schlagzeilen zu kämpfen hatte.

Zuletzt sorgte eine Mutter-Panne an einem Bolzen für Flugzeugruder für Aufsehen, bei der eine fehlende und eine lockere Mutter an einem 737 Max entdeckt wurden.

Sowohl die US-Flugaufsicht FAA als auch Boeing selbst Informierten über diese Schwachstelle, die schwerwiegende Qualitätsmängel offenbart.

Sicherheitskritische Teile werden zwar separat überprüft, aber diese Schwachstelle blieb unentdeckt. Nun sollen vorsichtshalber über 1300 Max-Modelle weltweit und noch nicht ausgelieferte Exemplare überprüft werden, um mögliche weitere Schwachstellen aufzudecken.

Die Mutter-Panne verdeutlicht nicht nur Qualitätsprobleme im Bau von Zivilflugzeugen, sondern wirft auch ein grelles Licht auf Boeings mangelnde Qualitätssicherung.

Besonders in der Luftfahrtbranche, wo Sicherheit und Vertrauen oberste Priorität haben, könnte diese Panne das ohnehin erschütterte Vertrauen der Passagiere und Airlines weiter untergraben.

Die Probleme bei Boeing betreffen nicht nur den zivilen Flugzeugbau. In den ersten neun Monaten 2023 verzeichnete auch die Boeing-Sparte Rüstung/Raumfahrt tiefrote Zahlen.

Ein Blick auf den Verlauf der Boeing Aktie:

Quelle: Eulerpool

Trotz eines Börsenkursanstiegs von 30 Prozent in einem Jahr aufgrund von Neuaufträgen und der Hoffnung auf ein China-Comeback, zeigt sich die finanzielle Gesundung des Konzerns als schwierig.

China, das Boeing nach den Max-Abstürzen ein Lieferverbot für über vier Jahre auferlegte, nutzt nun Boeings Schwächen aus. Das Lieferverbot wurde aufgehoben, aber die über 130 Exemplare für chinesische Kunden könnten zu einem weiteren Fiasko für Boeing werden.

Die Liste der Probleme bei Boeing ist umfangreich und vielschichtig.

Die 737-Max-Krise, immer wieder aufflammende Qualitätsmängel, Produktionsstopps und Verspätungen bei verschiedenen Modellen, gestörte Lieferketten, und nicht zuletzt die Herausforderungen in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte, setzen dem Flugzeughersteller massiv zu.

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Die Suche nach einer schnellen Erholung gestaltet sich schwierig.

Die Spekulationen um die Zukunft von Boeing verdichten sich ebenfalls. Der Schaffung der Position eines für das Tagesgeschäft verantwortlichen Managers (COO) und der Berufung von Stephanie Pope wird die 51-jährige Managerin als mögliche neue Boeing-Chefin gehandelt. Der langjährige Boeing-Chef David Calhoun steht im Fokus der Diskussion über eine mögliche Ablösung.

„Unser Weg zur Erholung dauert etwas länger als erwartet“, sagte Finanzvorstand Brian West Ende Oktober.

Boeing muss dringend handeln, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und sich aus den finanziellen Schwierigkeiten zu befreien. Die Entscheidung, die 737 Max-Produktion zu steigern, könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. Allerdings steht Boeing vor der Herausforderung, den Marktanteil gegenüber Airbus zurückzugewinnen und das Vertrauen der Branche zurückzugewinnen.