Die Bank of England (BoE) hat sich entschieden, den Leitzins unverändert bei 4,75% zu belassen. Diese Schlussfolgerung des Jahres wurde angesichts der steigenden Inflationsraten getroffen. Innerhalb des geldpolitischen Ausschusses der BoE fiel die Entscheidung mit einer Mehrheit von 6 zu 3 Stimmen. Drei der Mitglieder hatten für eine Senkung auf 4,5% plädiert, konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Andrew Bailey, Gouverneur der BoE, betonte die Notwendigkeit, den Inflationszielwert von 2% dauerhaft zu erreichen. Während er im Sommer Zinskürzungen durchgesetzt hatte, äußerte er sich nun vorsichtig hinsichtlich weiterer Senkungen im kommenden Jahr, angesichts der momentanen Unsicherheiten in der Wirtschaft. Das Gremium begründete die Entscheidung, die Zinssätze beizubehalten, mit dem Anstieg der Verbraucherpreisinflation, die im November auf 2,6% anstieg. Dies übertraf die vorherigen Erwartungen, hauptsächlich aufgrund höherer Kosten für Kernwaren und Nahrungsmittel. Im Dienstleistungssektor blieb die Inflation hoch, während sich die Erwartungen der Haushalte größtenteils normalisiert haben. Auf den Märkten spekulieren Händler nun, dass die BoE ihre Zinsen im nächsten Jahr zweimal senken könnte, was den Basiszinssatz bis Ende 2025 auf 4,25% senken würde. Nach Zinssenkungen in diesem Sommer bleibt die Zukunft unsicher, wobei eine 70%-Chance für eine Zinssenkung im Februar vorhergesagt wird. Im Vergleich dazu planen die US Federal Reserve und die Europäische Zentralbank aggressivere Maßnahmen. Goldman Sachs geht von vierteljährlichen Zinssenkungen aus, während Nomura einen Zielwert von etwa 3%-3,5% auf lange Sicht erwartet. Bank of America warnt, dass es zu früh sei, einen nachhaltigen Zinssenkungszyklus anzukündigen, da die Risiken für das Erreichen des Inflationsziels bestehen bleiben.