Die meisten Amerikaner verbringen den 4. Juli mit Grillfesten und Feuerwerken im Kreis ihrer Freunde, doch der frühere MLB-All-Star Bobby Bonilla beginnt die Feierlichkeiten bereits einige Tage früher. Dank cleverer finanzieller Entscheidungen im Vorfeld seines Ruhestands sichert sich Bonilla ein jährliches passives Einkommen von über 1,5 Millionen US-Dollar. Baseballfans haben daher den 1. Juli inoffiziell zum „Bobby Bonilla Day“ ernannt.
In den 1990er und frühen 2000er Jahren galt Bonilla als herausragender Third Baseman und Outfielder bei mehreren Major-League-Teams. Nachdem er seinen Durchbruch bei den Chicago White Sox gefeiert hatte, wurde er nach Pittsburgh transferiert, wo er zusammen mit Barry Bonds ein starkes Outfield-Duo bildete. Aber als kleines Team konnte Pittsburgh finanziell nicht mit den großen Marktteilnehmern mithalten.
Bonilla entschied sich, als Free Agent zu den New York Mets zu wechseln, wo er mehrere Jahre solide Leistungen zeigte und mit den Florida Marlins eine Weltmeisterschaft gewann. 1999 kehrte er in seine Heimatstadt zurück und unterzeichnete einen Zweijahresvertrag bei den Mets.
Leider verlief Bonillas zweite Amtszeit bei den Mets enttäuschend. Verletzungen beschränkten ihn auf nur 42 von 162 Spielen im Jahr 1999. Die Mets beschlossen daraufhin, den verbleibenden Vertrag über 5,9 Millionen US-Dollar auszukaufen. An diesem Punkt begann eine faszinierende finanzielle Geschichte.
Angesichts ihrer überstrapazierten Finanzen nahmen die Mets das Angebot von Bonilla und seinem Agenten an, die 5,9 Millionen US-Dollar mit einer jährlichen Verzinsung von 8% über mehrere Jahre zu zahlen. Seit 2011 erhält Bonilla jährlich am 1. Juli eine Einmalzahlung von 1,19 Millionen US-Dollar, die bis 2035 fortgesetzt wird. Insgesamt wird die Zahlung dann 29,8 Millionen US-Dollar betragen.
Bemerkenswerterweise sicherte sich Bonilla auch eine zusätzliche jährliche Zahlung von 500.000 US-Dollar durch die Baltimore Orioles, indem er ein weiteres Jahr seines Gehalts aufschob. Bonilla Day mag in den Medien als Scherz dargestellt werden, doch seine Entscheidung, die Vergütung aufzuschieben und Zinsen zu generieren, war ausgesprochen klug. Dies demonstrierte, dass der ehemalige Slugger das Prinzip des aufgeschobenen Genusses als Eckpfeiler einer guten Investition verstand. In diesem Fall investierte er in sich selbst.