03. Oktober, 2024

Wirtschaft

BMW zieht sich aus Northvolt-Finanzierung zurück

BMW zieht sich aus Northvolt-Finanzierung zurück

Die BMW Group zeigt sich zurückhaltend bei der Unterstützung des finanziell angeschlagenen Batterieherstellers Northvolt AB, der zur Stabilisierung seiner Finanzen nach neuen Investoren sucht. Dies geht aus vertraulichen Informationen hervor. Trotz ihrer derzeitigen Beteiligung von 2,8 % hat BMW bei den letzten Finanzierungsrunden von Northvolt nicht mitgewirkt und plant auch keine Beteiligung an der nächsten Runde. Der deutsche Automobilhersteller hält diese Entscheidung eng, während Northvolt intensiv versucht, frisches Kapital zu beschaffen. Firmeneigene Spitzenkräfte wie CEO Peter Carlsson und Mitgründer Harald Mix haben bereits zugesichert, zusätzliche Mittel bereitzustellen, um Northvolt über Wasser zu halten. Allerdings steckt das Unternehmen tief in der Krise: Verzögerungen bei der Produktionssteigerung in der Hauptfabrik nahe dem Polarkreis in Schweden und die Ablehnung der Kreditgeber, Kreditlinien zu gewähren, haben Northvolt empfindlich getroffen. Infolgedessen sah sich Northvolt gezwungen, Arbeitsplätze abzubauen, seine Expansion in Europa und Nordamerika zu pausieren und den Fokus auf die Produktionssteigerung in Skellefteå zu legen. Dies geschieht vor dem Hintergrund des Wettstreits mit kostengünstigeren chinesischen Herstellern um die Vormachtstellung in der EV-Batterieproduktion in Europa. Anfang des Jahres stornierte BMW eine Bestellung von Northvolt-Batterien im Wert von zwei Milliarden Euro (2,2 Milliarden US-Dollar), um verstärkt an der Entwicklung der nächsten Zellgeneration für zukünftige Elektrofahrzeuge zu arbeiten. Neben BMW haben auch andere Automobilhersteller wie Volvo Car AB und Volkswagen AG ihre Elektrifizierungspläne in Europa angesichts einer nachlassenden Nachfrage nach Elektroautos zurückgeschraubt. Volvo Car unterhält ein Joint Venture mit Northvolt, während Volkswagen der größte Aktionär des Batterieherstellers ist. Mit einem Anteil von etwa 21 % Ende 2023 bleibt Volkswagen ein wichtiger Unterstützer von Northvolt, hat sich aber zu weiteren finanziellen Verpflichtungen bisher nicht geäußert.