Während die Kameras bereitstanden, um die Wiedereröffnung des größten öffentlichen Krankenhauses Haitis ins Bild zu setzen, ereignete sich in Port-au-Prince eine Tragödie, die das Land erschütterte. Bewaffnete Männer eröffneten das Feuer auf eine Gruppe von Journalisten, die sich für eine geplante Pressekonferenz versammelt hatten. Mindestens zwei Personen, darunter ein Journalist und ein Polizeibeamter, kamen bei dem Angriff ums Leben. Mehrere weitere Menschen wurden verletzt. Die haitianische Polizei hat bislang nicht auf Anfragen zu diesem erschütternden Vorfall reagiert. Der Übergangsrat des Präsidenten verurteilte das brutale Vorgehen und versprach in einem Facebook-Beitrag, dass diese Gewalttat Konsequenzen nach sich ziehen werde. Man drückte den Familien der Opfer, besonders der haitianischen Nationalpolizei und den Journalistenverbänden, sein tiefstes Mitgefühl aus. Die Journalisten waren frühmorgens eingeladen worden, sich im Krankenhaus im Stadtzentrum einzufinden. Der neue Gesundheitsminister Duckenson Lorthe Blema, der erst im November nach einer Kabinettsumbildung ins Amt kam, sollte ursprünglich sprechen. Doch bevor er eintraf, kam es um 11 Uhr Ortszeit zu den fatalen Schüssen. Das Krankenhaus der Staatlichen Universität von Haiti, lokal bekannt als General Hospital, ist seit einem Anstieg der Bandenangriffe im März geschlossen. Diese Angriffe führten auch zur Entmachtung des ehemaligen Premierministers Ariel Henry.