12. März, 2025

Wirtschaft

Blick nach vorne: Reform des Emissionshandels sorgt für Diskussionen über Spritpreise

Blick nach vorne: Reform des Emissionshandels sorgt für Diskussionen über Spritpreise

Der Automobilclub ADAC warnt eindringlich vor einem starken Anstieg der Spritpreise ab dem Jahr 2027. Präsident Christian Reinicke äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die Befürchtung, dass der CO2-Preis ab diesem Zeitpunkt erheblich steigen könnte. Während für 2026 noch ein moderater Preisanstieg von bis zu 3,1 Cent pro Liter Diesel prognostiziert wird, könnten ab 2027 die Preise um weitere 19 Cent pro Liter zunehmen. Der Automobilclub fordert daher einen wirksamen Ausgleich, um Verbraucher vor übermäßigen Belastungen zu schützen.

Das Wirtschaftsministerium hingegen wiegelt ab und bezeichnet solche Vorausschauen als Spekulation. Eine bedeutende Anpassung steht bevor: Mit der Reform des Emissionshandels setzt Deutschland auf ambitionierte Klimaziele, um bis 2045 klimaneutral zu werden. Der CO2-Preis soll hierbei eine wichtige Lenkungsfunktion übernehmen, um zum Umstieg auf umweltfreundlichere Technologien zu motivieren. Der aktuelle Anstieg von 45 auf 55 Euro pro Tonne CO2 zeigt bereits erste Schritte in diese Richtung.

Ab 2027 soll ein europaweiter Emissionshandel für den Verkehr und Gebäudewärme starten, wodurch sich der CO2-Preis dann marktgesteuert entwickeln könnte. Ein solcher Mechanismus soll dabei helfen, übermäßige Preiserhöhungen zu vermeiden. Für bestehenden Unsicherheiten, besonders für Energieversorger, könnte dies dennoch Herausforderungen mit sich bringen, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft betont.

Angesichts der steigenden Kosten diskutiert die Politik über ein mögliches "Klimageld", das insbesondere einkommensschwache Haushalte entlasten soll. Ein Klimasozialfonds auf EU-Ebene könnte hierbei unterstützend wirken. Darüber hinaus wird gefordert, dass die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung gerecht auf Bund und Länder verteilt werden, um Klimaprojekte effizient zu fördern und die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Klimaschutzmaßnahmen zu sichern.