Der französische Haushaltsplan steht im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Diskussionen, während die Märkte optimistisch bleiben, dass er das zerklüftete Parlament passieren könnte. Allerdings besteht Skepsis hinsichtlich der Geschwindigkeit, mit der Frankreich seine Finanzen auf Vordermann bringen kann, zumal die Ratingüberprüfungen bald beginnen. Die Regierung Frankreichs plant Einsparungen und Steuererhöhungen im Wert von 60 Milliarden Euro, um das Defizit zu verringern, das in diesem Jahr voraussichtlich über 6 % des BIP betragen wird. Das Budget war im Voraus angekündigt, weshalb sich der Renditeabstand zwischen französischen und deutschen Anleihen am Freitag stabil bei etwa 77 Basispunkten hielt. Experten wie Jens Peter Sorensen von der Danske Bank erwarten, dass die Verabschiedung des Budgets zwar wahrscheinlich, aber voraussichtlich mit hoher Volatilität verbunden sein wird. Diese Unsicherheit hat den Spread nah an den Höchststand von rund 85 Basispunkten im Sommer gehalten, als Bedenken über Frankreichs Finanzen wuchsen. Große Fragezeichen schweben weiterhin über Frankreichs Fähigkeit, sein Defizit so rasch wie geplant zu verringern. Citi und Goldman Sachs gehen davon aus, dass die Regierung spezielle Befugnisse nutzen könnte, um eine Abstimmung im Parlament zu umgehen. Marine Le Pens Partei spielte eine entscheidende Rolle bei der überstandenen Misstrauensabstimmung, was die Zukunft der politischen Dynamik spannend hält. Der fiskalische Schlachtplan sieht unter anderem die Verschiebung der Rentenanpassung vor. Während einige Stimmen befürchten, dass die Maßnahmen mehr auf Einnahmenerhöhungen als erwartet setzen, gibt es inmitten wachsender Risiken und Marktbedenken weiterhin Raum für Zweifel. Auch drohende Herabstufungen der Kreditwürdigkeit könnten dem Land noch bevorstehen. Fitch und Moody's sind nächsten Monat mit ihren Beurteilungen fällig. Am Ende bleibt abzuwarten, ob Frankreich den Balanceakt zwischen notwendigen Reformen und politischem Überleben erfolgreich meistern kann.