Die stellvertretende Gouverneurin der Bank of England, Clare Lombardelli, äußerte kürzlich auf einer Konferenz, dass sie sich mehr um eine höhere als eine niedrigere Inflationsrate sorgt, als sie zu einer vorsichtigen Senkung der Zinssätze aufrief. Diese Einschätzung verdeutlicht die wachsame Position der Bank hinsichtlich der Inflationsrisiken. Lombardelli betonte, dass zwar sowohl Chancen als auch Gefahren für die Inflation etwa gleich verteilt seien, jedoch könnten die Auswirkungen einer höheren Inflation weitaus kostspieligere Geldpolitiken erfordern. Der Gedanke, dass Löhne um 3,5%-4% steigen und sich die Inflation bei etwa 3% stabilisieren könnte, stellt eine erhebliche Herausforderung dar, sollte dies zur festen Erwartung für Unternehmen und Verbraucher werden. Einige Wirtschaftsexperten prognostizieren, dass die britische Inflation bis Anfang 2025 tatsächlich auf 3% klettern könnte. Diese Einschätzungen stehen im Kontext der Aussagen eines anderen stellvertretenden Gouverneurs der Bank, Dave Ramsden, der letzte Woche ein mögliches Unterschreiten der aktuellen Inflationsprognosen in Aussicht stellte, was schnellere Zinssenkungen erforderlich machen könnte. Lombardelli verwies auf jüngste Daten des Einkaufsmanagerindex, die auf eine Abschwächung der britischen Wirtschaft hindeuten. Dennoch warnte sie davor, voreilige Schlüsse aus einer einzelnen Datenerhebung zu ziehen, betonte jedoch die Notwendigkeit, rechtzeitig zu handeln, sollte sich die Wirtschaft in Richtung eines verlangsamten Wachstums bewegen. Die neueste Maßnahmen der Bank umfassen zwei Zinssenkungen seit August, wodurch sich der Zinssatz von einem 16-Jahres-Hoch von 5,25% auf 4,75% verringerte, was jedoch im Vergleich zur Europäischen Zentralbank und der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve geringere Anpassungen darstellt.