Blackstone setzt auf die Unterstützung wohlhabender Einzelanleger, um sich stärker im Bereich Infrastrukturprojekte wie Straßen, Häfen und Rechenzentren zu engagieren. Über ein neues Infrastruktur-Fondsvehikel, BXINFRA, wurden beeindruckende über 1 Milliarde US-Dollar eingeworben. Damit zeigt sich der klare Trend des Unternehmens, sich von seinen Ursprüngen als Private-Equity-Firma für institutionelle Investoren wie Pensionskassen hin zu einer Öffnung für individuelle Investoren und Vermögenskunden zu bewegen. Parallel dazu erwirtschaftet Blackstone derzeit etwa ein Fünftel seiner beeindruckenden 1,1 Billionen US-Dollar umfassenden Vermögenswerte für Einzelpersonen und die Vermögensklientel von Banken. Dies verdeutlicht den geänderten Fokus der Branche, die sich zunehmend den Vermögensverwaltungen von Kleinanlegern wie Zahnärzten und Anwälten öffnet. Diese Gruppe von sogenannten Mini-Millionären stellt mit ihrem Vermögen von rund 80 Billionen US-Dollar einen attraktiven Markt dar. Neben Blackstone wollen auch andere große Namen wie Carlyle Group, KKR und Apollo Global Management in dieser Liga mitspielen. Um in große Infrastrukturprojekte wie Brücken, Eisenbahnen und Rechenzentren zu investieren und den Anlegern ein Gefühl von wirtschaftlicher Beteiligung zu vermitteln, bietet die Branche nun Möglichkeiten, die über traditionelle Wertpapiere hinausgehen. Für einige Anleger besteht jedoch das Risiko, dass große Projekte schwer zu bewerten und zu verkaufen sind, insbesondere in Zeiten, in denen sie schnell Liquidität benötigen. Die Struktur des BXINFRA-Fonds ermöglicht es Investoren, bis zu 3 % des Nettoinventarwertes vierteljährlich abzuheben, wenngleich dies nicht garantiert ist. Trotz der höheren Gebühren im Vergleich zu gewöhnlichen Fonds - mit einer jährlichen Verwaltungsgebühr von 1,25 % und einer Gewinnbeteiligung von 12,5 % - verspricht die strategische Neukonzipierung für Blackstone und seine Investoren ein potenziell lohnendes Geschäftsfeld zu werden.