12. Dezember, 2024

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BlackRocks 12-Milliarden-Wette auf riskante Kredite

Der weltgrößte Vermögensverwalter wagt mit dem Kauf von HPS Investment Partners einen weiteren milliardenschweren Schritt in den lukrativen Markt für private Kredite.

BlackRocks 12-Milliarden-Wette auf riskante Kredite
Mit dem Kauf von HPS treibt Larry Fink BlackRock in einen heiß umkämpften Markt. Doch kann die Strategie der Mega-Übernahme aufgehen?

BlackRock greift an

Larry Fink, CEO von BlackRock, hat Großes vor: Mit dem Kauf der Investmentfirma HPS für 12 Milliarden Dollar will er den globalen Marktführer tiefer in das Geschäft mit alternativen Anlagen eintauchen lassen. Während Aktien und Anleihen zuletzt an Attraktivität verloren haben, boomt der Markt für private Kredite – genau hier setzt BlackRock an.

Die Übernahme bringt HPS, einen Spezialisten für Unternehmenskredite, mit einem verwalteten Vermögen von 148 Milliarden Dollar unter das Dach von BlackRock. Das Ziel: Den Vorsprung gegenüber Konkurrenten wie KKR, Blackstone und Apollo auszubauen. Für Larry Fink ist dies ein weiterer Schritt, BlackRock als dominanten Player in der Welt der alternativen Anlagen zu etablieren.

Ein wachsender Milliardenmarkt

Private Kreditfonds haben sich in den letzten Jahren als goldene Gans für Vermögensverwalter erwiesen. Institutionelle Anleger wie Versicherungen und Pensionsfonds suchen zunehmend nach höheren Renditen, die traditionelle Anleihen nicht mehr liefern können.

HPS, gegründet 2007, hat sich hier einen Namen gemacht: Das Unternehmen bietet Kredite für Firmen, die häufig keine klassische Bankfinanzierung mehr erhalten, und erhebt dabei hohe Gebühren.

Mit der Übernahme baut BlackRock sein Geschäft mit alternativen Anlagen auf ein beeindruckendes Volumen von fast 600 Milliarden Dollar aus – ein Bereich, der in den letzten Jahren enorme Wachstumsraten verzeichnet hat.

Fusion für neue Märkte

HPS wird in BlackRocks bestehendes Privatkreditgeschäft integriert. Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, die sowohl institutionelle Kunden als auch Versicherungen mit maßgeschneiderten Finanzierungslösungen bedient. Ana Arsov von Moody’s lobt die strategische Logik: „Die enorme Kundenbasis von BlackRock bietet eine ideale Grundlage, um HPS' Expertise in neuen Märkten zu vermarkten.“

Scott Kapnick, einer der Gründer von HPS, wird künftig das fusionierte Geschäft leiten und eng mit BlackRocks Management zusammenarbeiten. „Die globale Reichweite von BlackRock kombiniert mit unserer Erfahrung im Privatkreditgeschäft schafft neue Möglichkeiten für Investoren und Mitarbeiter“, erklärt Kapnick.

Was bedeutet der Deal für BlackRock?

Der Kauf von HPS ist eine klare Kampfansage an die größten Namen der Branche. Während Konkurrenten wie Blackstone oder KKR schon lange in alternative Anlagen dominieren, will BlackRock diese Vorherrschaft nun angreifen.

Doch der Deal kommt nicht ohne Risiken. Kritiker bemängeln, dass sich BlackRock zunehmend in riskantere Geschäfte begibt, die in der Vergangenheit vielen Banken Probleme bereitet haben. Zudem zeigt der leichte Kursverlust der BlackRock-Aktie im vorbörslichen Handel (-0,92 %), dass nicht alle Anleger von der Transaktion überzeugt sind.

Mit HPS an Bord dürfte BlackRock die Lücke zu den größten alternativen Vermögensverwaltern weiter schließen. Doch Larry Finks Strategie zeigt auch: Der Markt für private Kredite ist hart umkämpft, und nur die besten Deals können langfristig Renditen liefern.