10. Januar, 2025

Wirtschaft

BlackRock zieht sich aus Klimabündnis zurück: Ein Balanceakt zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit

BlackRock zieht sich aus Klimabündnis zurück: Ein Balanceakt zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit

In einem bemerkenswerten Schritt hat sich BlackRock, der weltgrößte Vermögensverwalter, aus der globalen Klimainteressensgruppe "Net Zero Asset Managers" (NZAM) zurückgezogen. Diese Entscheidung folgt auf eine erhöhte regulatorische Prüfung und die politische Landschaft, insbesondere nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. In einem Schreiben an institutionelle Kunden erklärte BlackRocks Vizevorsitzender Philipp Hildebrand, dass die Mitgliedschaft in der Gruppe Missverständnisse über BlackRocks Praktiken verursacht habe und das Unternehmen rechtlichen Anfragen verschiedener öffentlicher Amtsträger ausgesetzt wurde.

Interessanterweise haben sich auch die sechs größten US-Banken, darunter JPMorgan, Citigroup und Goldman Sachs, kürzlich von einer ähnlichen Initiative, der "Net-Zero Banking Alliance", distanziert. Seit BlackRock im Jahr 2020 feststellte, dass "Klimarisiken Anlagerisiken darstellen", steht der Finanzriese im Kreuzfeuer von konservativen US-Politikern, die das Unternehmen beschuldigen, Klimaschutzaktivismus und andere Formen von "woke capitalism" auf amerikanische Unternehmen auszuüben.

Auch aus progressiven Kreisen wächst der Druck auf BlackRock, da diese kritisieren, dass die finanziellen Interessen der Kunden über die Nachhaltigkeitsanliegen gestellt werden, es sei denn, Investoren fordern ausdrücklich gegenteiliges. In der Tat fiel BlackRocks Unterstützung für umwelt- und sozialpolitische Aktionärsanträge von 47 Prozent im Jahr 2021 drastisch auf 4 Prozent im letzten Jahr.

BlackRock steht nun zwischen zwei Welten: den US-amerikanischen Kunden, die nicht auf Klimafortschritte drängen, und den europäischen Klienten, die schnellere Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels fordern. Diese Gratwanderung zeigte sich im letzten Jahr, als BlackRock seine globale Mitgliedschaft in Climate Action 100+ aufgab, während ein kleinerer internationaler Arm dennoch Mitglied blieb.

Vanguard hat NZAM bereits vor über einem Jahr verlassen, während State Street weiterhin Mitglied ist. Die Anleihengiganten Pimco und Goldmans Vermögensverwaltungsabteilung haben sich der Gruppe jedoch nie angeschlossen. Laut BlackRock ändert der Austritt aus NZAM nichts an der Art und Weise, wie das Unternehmen Produkte und Lösungen für seine Kunden entwickelt oder deren Portfolios verwaltet. Die aktiven Portfoliomanager von BlackRock würden weiterhin sowohl klimabezogene Risiken als auch andere Investitionsrisiken bewerten.