04. Dezember, 2024

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BlackRock erweitert Engagement in Privatkrediten mit Milliarden-Deal

BlackRock erweitert Engagement in Privatkrediten mit Milliarden-Deal

BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, hat angekündigt, dass es 12 Milliarden Dollar für den Erwerb von HPS Investment Partners ausgeben wird. Diese Akquisition ist Teil einer Strategie, um stärker in den boomenden Bereich der Privatkredite einzusteigen, der derzeit als einer der heißesten Trends an der Wall Street gilt. HPS Investment Partners, geleitet von drei ehemaligen Goldman Sachs und JPMorgan Chase Mitarbeitern, ist auf die Kreditvergabe an risikoreichere Unternehmen spezialisiert. Larry Fink, der CEO von BlackRock, äußerte in einer Mitteilung seine Begeisterung über die Möglichkeiten, die sich aus der Kooperation von BlackRock und HPS ergeben. Die Aktien von BlackRock verzeichneten im vorbörslichen Handel einen leichten Anstieg. Der Markt für Privatkredite hat in den letzten zehn Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen, da höhere Zinssätze und Regulierungen die Banken gezwungen haben, sich aus dem eigenen verschuldeten Geschäft zurückzuziehen. Laut Preqin ist der Markt mittlerweile etwa 1,6 Billionen Dollar schwer, verglichen mit 41 Milliarden Dollar im Jahr 2000. Trotz dieses Wachstums ist er immer noch klein im Vergleich zu den insgesamt von US-Banken gehaltenen Krediten, die über 12,5 Billionen Dollar betragen. BlackRock, das rund 11,5 Billionen Dollar an Vermögenswerten verwaltet, hat, zusammen mit anderen großen Vermögensverwaltern, das Ziel, aggressiv in diese privaten Märkte zu expandieren. Ein bemerkenswertes Beispiel für solche Allianzen ist die 25 Milliarden Dollar schwere Privatkreditfonds-Kooperation zwischen Citigroup und Apollo Global Management, die sich auf direkte Kreditvergaben konzentriert. Dabei handelt es sich um die bislang größte Partnerschaft dieser Art zwischen einem privaten Finanzinstitut und einer großen Bank. Zugleich äußerte JPMorgan-CEO Jamie Dimon Bedenken über das Wachstum des Privatkreditsektors, da er der Meinung ist, dass dadurch Risiken außerhalb des regulierten Bankensystems unkontrolliert bleiben könnten. Der HPS-Deal kennzeichnet die dritte bedeutende Akquisition von BlackRock im Jahr 2024, die allesamt auf eine stärkere Investition in alternative Vermögenswerte abzielen. Zuvor hatte BlackRock schon den Londoner Datenanbieter Preqin und die Private-Equity-Gesellschaft Global Infrastructure Partners akquiriert. Diese Investitionen stellen eine Wette auf die wachsende Nachfrage nach neuen Energie-, Transport- und digitalen Infrastrukturprojekten dar. Mit HPS erhält BlackRock eine größere Plattform, um im Privatkreditmarkt Fuß zu fassen. HPS wurde 2007 von ehemaligen Goldman-Mitarbeitern gegründet und begann als Private-Equity- und Kreditabteilung innerhalb von JPMorgan Chase.