Rund um den Black Friday dominieren Preisnachlässe von 30, 40 oder gar 50 Prozent das Kaufgeschehen in Deutschland. Diese Rabattwelle erreicht ihren Höhepunkt am 29. November, bietet jedoch auch in den Tagen zuvor verlockende Angebote unter Bezeichnungen wie „Black Week“ oder „Black Deals“. Ursprünglich aus den USA stammend, leitet der Black Friday nach dem Erntedankfest das Weihnachtsgeschäft ein.
Derweil offenbaren Untersuchungen eine durchschnittliche Rabattquote von lediglich sechs Prozent, so Markus Münter von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Erstaunlicherweise sparen manche Käufer bis zu 20 Prozent, während andere durch Preisintransparenz sogar draufzahlen. Andrea Steinbach von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt, dass nicht alles auf den ersten Blick günstige Angebot ein tatsächliches Schnäppchen ist. Die hoch angesetzte unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller trügt oft, sodass scheinbar hohe Rabatte schnell zusammenschmelzen.
Dennoch zeigt sich das Interesse an den Rabattschlachten ungebrochen: 46 Prozent der Online-Shopper planen, in diesem Jahr zuzuschlagen. Vor allem Elektronik, Technik und Bekleidung stehen hoch im Kurs, obwohl das geplante Budget leicht rückläufig ist. Allerdings deuten Erhebungen von Kantar und IFH darauf hin, dass Portale wie Temu und Shein den traditionellen Black Friday an Beliebtheit verlieren lassen.
Für den Einzelhandel zählt der Black Friday zu den Umsatzhöhepunkten. Der Handelsverband Deutschland prognostiziert einen Umsatz von 5,9 Milliarden Euro, ähnlich wie im Vorjahr. Doch der Druck ist groß: Händler müssen teilnehmen, um nicht im Wettbewerb zurückzufallen. Der kräftige Rabatt führt zu Umsatzsteigerungen, oft jedoch auf Kosten der Marge. Die Unternehmensberatung Kearney beziffert die Verluste durch ungeschickte Preisstrategien auf bis zu 300 Millionen Euro.