Timing schlägt Rabattschlacht
Der Countdown zum Black Friday am 29. November hat begonnen, doch nicht alle Produkte sind an diesem Tag ein echtes Schnäppchen. Schon Wochen zuvor beginnen große Händler mit Rabatten, und kluge Käufer sparen mehr, wenn sie gezielt das ganze Jahr über einkaufen.
In der Erwartung von 20 % Nachlass oder mehr, glauben laut Idealo-Umfrage 41 % der Käufer an Schnäppchen, die Studien zufolge aber oft weit weniger lukrativ sind.
Tatsächlich lagen im letzten Jahr die Preisnachlässe vieler Black-Friday-Angebote im Schnitt nur zwischen fünf und sechs Prozent – eine bittere Erkenntnis für viele, die auf den Tag gewartet haben.
Wo der frühe Einkauf lohnt
Viele Kunden starten ihre Shopping-Recherche daher bereits früh im Herbst. „Das Bewusstsein dafür, dass sich Black-Friday-Deals heute über Wochen erstrecken, hat zugenommen“, erklärt Preisexpertin Annett Plath.
In den USA führen Walmart und Amazon den „Rabattherbst“ bereits seit Oktober an, und deutsche Händler ziehen zunehmend nach. Parfüm, beliebtes Last-Minute-Geschenk, lohnt sich besonders früh: Im Oktober 2023 lagen die Preise hier am tiefsten, bevor sie zum Jahresende um rund neun Prozent anzogen.
Auch bei Spielwaren zeigt sich ein ähnliches Muster. Marken wie Lego sind erfahrungsgemäß selten rabattiert, und je näher Weihnachten rückt, desto höher steigen die Preise für begehrte Spielzeuge – um ganze zehn Prozent im Dezember und bis zu 16 Prozent im Januar.
Für viele Artikel empfehlen Experten daher auch den Singles Day am 11. November. Ursprünglich aus China stammend, etablieren deutsche Händler diesen Tag zunehmend als alternativen Schnäppchentermin.
Echte Black-Friday-Deals erkennen
Auch am Black Friday selbst ist kritisches Vergleichen angesagt: Untersuchungen belegen, dass etwa zehn Prozent der vermeintlichen Rabatte keine echten Preisnachlässe bieten – einige Artikel sind sogar teurer als im Vormonat. „Herstellerpreise verfälschen oft die Rabatthöhe, sodass viele Angebote weniger günstig sind als vermutet,“ so Florian Kriegel, Idealo-Preisexperte.
Besonders attraktive Angebote lassen sich bei Elektrogeräten erzielen. Lautsprecher, Rasierer und Laufschuhe boten 2023 die höchsten Rabatte von bis zu 16 %. Bei Smartphones allerdings – allen voran das populäre iPhone – fiel der Rabatt im Schnitt mit nur drei Prozent bescheiden aus, sodass hier oft etwas Geduld ratsamer ist.
Der Cyber Monday am Montag nach dem Black Friday bringt oft nochmal zusätzliche Preisnachlässe auf die bestehenden Angebote und ist für manche Produkte der günstigere Kaufzeitpunkt.
Schnäppchen warten nach dem Black Friday
Für andere Produkte lohnt sich Geduld: Audio- und TV-Geräte sanken im Dezember um bis zu sieben Prozent. Auch bei E-Bikes sind Dezember und Januar die besten Kaufmonate – die Nachfrage ist dann besonders niedrig, und viele Händler bieten Endjahresrabatte, um Lager zu leeren.
Auch für Elektronikprodukte wie Tablets und Laptops liegt der beste Zeitpunkt laut Preisvergleichern im Januar, da nach dem Black Friday und den Weihnachtseinkäufen die Preise noch weiter fallen. Wer also nicht auf eine gezielte Neuanschaffung für Weihnachten angewiesen ist, spart oft mit einem Gutschein, um später zuzuschlagen.
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