21. Februar, 2025

Startups & VC

Bitpanda auf Expansionskurs – Angriff auf Coinbase in Großbritannien

Eric Demuth treibt die internationale Expansion der Wiener Kryptobörse voran und zielt mit Millioneninvestitionen auf den britischen Markt – der nächste große Coup in der Krypto-Szene?

Bitpanda auf Expansionskurs – Angriff auf Coinbase in Großbritannien
Bitpanda-CEO Eric Demuth treibt die Expansion nach Großbritannien voran – mit erworbener Lizenz und Millionenbudget für Marketing.

Eric Demuth hat Großes vor. Der Mitgründer und CEO der Kryptobörse Bitpanda setzt zum nächsten Wachstumssprung an – mit einer Offensive in Großbritannien.

Bitpanda kooperiert mit Coinbase, um die Zukunft des digitalen Investierens zu gestalten
Wir freuen uns, unsere neue strategische Partnerschaft zwischen Bitpanda Technology Solutions und Coinbase bekannt zu geben. Diese Zusammenarbeit zwischen zwei Branchenführern wird es Coinbase ermöglichen, eine der skalierbarsten Investing-as-a-Service-Infrastrukturen für ihre institutionellen Kunden, wie Banken und Finanzinstitutionen außerhalb der Vereinigten Staaten, anzubieten.

Mit frisch erworbener Lizenz, aggressivem Marketing und prominenten Werbepartnern nimmt das Wiener Fintech den wichtigsten europäischen Markt ins Visier. Dabei stellt sich Demuth bewusst einem Giganten der Branche entgegen: Coinbase.

Bitpanda auf der Überholspur

Kaum ein Unternehmen im Kryptosektor hat in den letzten Monaten so viel Aufmerksamkeit erregt wie Bitpanda. Das Wiener Fintech, das 2014 gegründet wurde, ist längst über den Status eines Startups hinausgewachsen.

Mit der jüngsten Werbeoffensive, die den NFL-Superbowl in Deutschland sponserte und Fußballstars des FC Bayern München sowie Tennisprofi Alexander Zverev als Testimonial einsetzte, hat sich Bitpanda in die erste Liga der europäischen Fintechs katapultiert.

Doch es bleibt nicht bei Imagepflege. Wie das manager magazin berichtet, steht der nächste große Schritt bevor: der Markteintritt in Großbritannien. „Ohne Brexit wären wir schon längst dort“, erklärt Demuth, der sich mit charmanter Nonchalance und seinem Hund Picci auf dem Sofa zum Interview schaltet.

Doch die britische Finanzaufsicht habe Zeit gebraucht, um die regulatorischen Grundlagen für den Kryptohandel nach dem EU-Austritt zu schaffen. Jetzt ist der Weg frei – und Bitpanda bereit, im Mai durchzustarten.

Lizenz gesichert, Millionen mobilisiert

Für den britischen Markt hat Demuth clever vorgesorgt: Die Übernahme eines kleinen britischen Kryptoanbieters, der bisher keine Kunden hatte, sichert Bitpanda die notwendige Lizenz. Ein strategischer Schachzug, der Zeit spart und den schnellen Markteintritt ermöglicht.

Bitpanda sichert sich britische Lizenz durch Übernahme – ein strategischer Schachzug für schnellen Markteintritt.

Mit Millioneninvestitionen für Marketing und Kundengewinnung will Bitpanda nun in Großbritannien Fuß fassen – und das in einem Markt, der als Hochburg für den Kryptohandel in Europa gilt.

Bitpandas Expansion kommt nicht überraschend. Seit dem Aufschwung der Kryptomärkte 2024 hat sich das Unternehmen aggressiv positioniert. Spenden in Höhe von 1,75 Millionen Euro an CDU, CSU, SPD und FDP im Bundestagswahlkampf sorgten für Schlagzeilen – und signalisierten, dass Bitpanda bereit ist, auch politisch mitzuspielen.

Während Konkurrenten wie Binance mit regulatorischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, setzt Bitpanda auf Compliance und enge Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Angriff auf Coinbase – ein ungleicher Kampf?

Doch der britische Markt ist kein einfaches Terrain. Coinbase, einer der größten Krypto-Handelsplätze weltweit, betrachtet Großbritannien als seinen wichtigsten Markt außerhalb der USA.

Für Bitpanda bedeutet der Markteintritt daher eine direkte Konfrontation mit einem etablierten Player, der über eine starke Marke, eine breite Nutzerbasis und erheblichen Kapitalzugang verfügt.

Dennoch hat Bitpanda Trümpfe in der Hand: eine schlankere Struktur, eine europäische DNA und die Fähigkeit, sich schneller an regulatorische Anforderungen anzupassen. Eric Demuth selbst sieht die Herausforderung pragmatisch:

„Wir sind kleiner, aber flexibler – und wir wissen, was europäische Kunden wollen.“

Der Fokus auf einfache Bedienung, ein breites Angebot an handelbaren Assets und transparente Gebühren könnte Bitpanda helfen, britische Nutzer zu überzeugen.

Expansion über die Insel hinaus – die arabische Welt im Visier

Bitpanda denkt jedoch weiter als nur an Großbritannien. Auch der Nahe Osten steht auf der Expansionsagenda. Mit seinem enormen Finanzkapital, der wachsenden Kryptoszene und einer zunehmend krypto-freundlichen Regulierung wird die Region für Fintechs immer attraktiver.

Demuth, der für seine unkonventionellen Strategien bekannt ist, sieht hier enormes Potenzial – und schreckt auch vor unerschlossenen Märkten nicht zurück.

Was bedeutet das für den Kryptomarkt?

Bitpandas Expansion ist mehr als nur ein Unternehmenscoup – sie ist ein Indikator für den Zustand des Kryptomarkts insgesamt. Nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre und zahlreichen Skandalen setzt die Branche wieder auf Wachstum. Unternehmen wie Bitpanda, die auf Regulierung und Compliance setzen, könnten dabei zu den großen Gewinnern gehören.

Doch der Wettbewerb wird härter. Coinbase, Binance und andere etablierte Plattformen werden nicht kampflos zusehen, wie ein europäischer Herausforderer ihnen Marktanteile streitig macht. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Bitpanda tatsächlich zur ernsthaften Konkurrenz im globalen Kryptohandel aufsteigen kann – oder ob der Versuch, in Großbritannien Fuß zu fassen, zum teuren Abenteuer wird.

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