29. Januar, 2025

Krypto

Bitcoin: Zwischen Spekulation und Inflationsschutz

Bitcoin: Zwischen Spekulation und Inflationsschutz

Bitcoin, die größte Kryptowährung der Welt, ist und bleibt ein umstrittenes Phänomen. Ursprünglich aus dem Nichts geschaffen, zeigt sich Bitcoin seit über einem Jahrzehnt äußerst volatil. Kritiker bemängeln, dass das Netzwerk ein Zufluchtsort für Geldwäsche sei, während der renommierte Investor Warren Buffett Bitcoin bekanntlich als "wahrscheinlich Rattengift hoch zwei" bezeichnet hat. Doch Befürworter wie Michael Saylor erleben derzeit ein Hoch, nachdem Bitcoin kürzlich die 100.000 Dollar-Marke überschritten hat. Die Krönung für die Bitcoin-Befürworter dürfte allerdings die jüngste Empfehlung durch den Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, sein. Trotz Empfehlung gibt es Aspekte des Bitcoin-Netzwerks, die kritisch bleiben. Während manche unbestreitbar argumentieren, dass Bitcoin die einzige Kryptowährung sei, in die man investieren sollte, gibt es in Bezug auf das Netzwerk und seine Nützlichkeit noch viel zu tun. Die Netzwerktechnologie ist träge, Transaktionen benötigen Minuten oder gar Stunden zur Verarbeitung – ein gewaltiger Nachteil gegenüber anderen Kryptonetzwerken, die in Sekundenbruchteilen arbeiten. Was macht Bitcoin dennoch attraktiv? Es ist der Pionier der Krypto-Szene und genießt einen Markenbonus. Entscheidend aber ist der wachsende Konsens, dass Bitcoin als Absicherung gegen Inflation dienen kann. Durch seine begrenzte Verfügbarkeit von 21 Millionen Token ist Bitcoin ein knappes Gut, wobei alle 210.000 Blöcke die Anzahl der pro Block geschürften Token halbiert wird. Ob Bitcoin tatsächlich als Inflationsschutz fungiert, bleibt umstritten. Die jüngste Phase hoher Zinsen und Inflation hat der Kryptowährung jedoch gutgetan; sie hielt sich besser als erwartet und erlebte regelmäßige Erholungen. Powell betonte beim New York Times DealBook Summit: Menschen nutzen Bitcoin als spekulativen Vermögenswert... ähnlich wie Gold, nur virtuell und digital. Es wird weder als Zahlungsmittel noch als Wertspeicher verwendet. Es ist hochvolatil und kein Konkurrent für den Dollar, sondern eher für Gold. Manche sehen in Bitcoin den potenziellen Herausforderer des Dollars. Bitcoin entstand ursprünglich während der Tiefen der Großen Rezession 2008 als Alternative zum herkömmlichen Finanzsystem. Powell, als Hüter der US-Geldpolitik, scheint bemüht, diese Vorstellung herunterzuspielen.