Die Zeiten, in denen die sogenannten Bitcoin OGs die globalen Kryptomärkte kontrollierten, scheinen endgültig vorbei zu sein. So argumentiert Michael Terpin, ein altgedienter Krypto-Investor, der betont, dass der Besitz von Bitcoin nicht gleichbedeutend mit Kontrolle über das digitale Asset ist. Ein Vergleich mit Gold mag erhellend sein: Regierungen besitzen zwar große Mengen davon, haben jedoch keinen Einfluss auf dessen Preisgestaltung oder Nutzung. Dasselbe Schicksal könnte mittelfristig auch Bitcoin ereilen. Doch die ungleiche Verteilung des Bitcoin-Besitzes birgt Risiken – vor allem für jene, die nicht zu den legendären „Hodlern“ gehören. In Zeiten hoher Volatilität neigen diese dazu, den Markt bei Preisrückgängen zu verlassen und somit die Schwankungen zusätzlich zu verschärfen. Eine spannende Wendung in der Geschichte ist die wachsende Rolle der US-Regierung, die sich vom erklärten Gegner zum unerwarteten Unterstützer der Kryptoindustrie wandelt. Im Zuge von Donald Trumps möglicher Rückkehr ins Weiße Haus sind politisch befeuerte Bitcoin-Käufe nicht mehr ausgeschlossen. Trump, einst Krypto-Skeptiker und nun lautstarker Befürworter, plant den Aufbau einer strategischen Bitcoin-Reserve, basierend auf Beschlagnahmungen von über 200.000 Bitcoins. Ein Vorschlag, der breite Aufmerksamkeit erregt, beinhaltet den Verkauf von Fed-Goldzertifikaten zur Anschaffung von einer Million Bitcoins. Doch, viele warten gespannt auf einen Funken Enthusiasmus von Trump, der diese Märkte in Bewegung setzen könnte. Die Vorstellung einer strategischen Bitcoin-Reserve der USA beflügelt bereits Investorenfantasien und katapultiert Preisprognosen für den Token in die Höhe. Dennoch gibt es keine Gewissheit, dass Trump tatsächlich erfolgreich eine solche Reserve etablieren kann. Politische Unsicherheiten bleiben bestehen, und eine Abstimmung in Washington könnte die Wertanlagen in moderne Internetwährungen von heute zunichtemachen. Inzwischen lässt sich ein steigendes Interesse von Investoren beobachten: Von registrierten Anlageberatern bis hin zu institutionellen Anlegern zeigen immer mehr Teilnehmer Neugier, und Marktexperten wie Matt Hougan von Bitwise verzeichnen einen signifikanten Anstieg der Allokationen in Bitcoin-ETFs. Diese Nachfrage trifft auf ein knappes Angebot, da ein hoher Anteil der Bitcoins jahrelang nicht bewegt wurde und jene legendären Bitcoiners selten geneigt sind, ihre Bestände zu verkaufen. Nur 65% der Bitcoin-Bestände, so berichtet Glassnode, haben sich seit einem Jahr nicht bewegt. Die Neuprägung von Bitcoins nimmt stetig ab, was die Prognosen für erstaunliche Preisentwicklungen weiter befeuert. Edward Chin von Parataxis Capital erwartet, dass die Nachfrage bei Weitem das Angebot übersteigen wird. Es ist also keine Überraschung, dass die gewagten Vorhersagen über den Bitcoin-Preis im sechsstelligen Bereich zunehmend realistisch erscheinen.