Lange Zeit galt Bitcoin als das "digitale Gold", unberührt von den Launen der traditionellen Finanzwelt. Doch für Carolyn Reckhow, COO von Thesis, ist dies nur der Anfang eines neuen Kapitels. Mit einer Historie, die bis ins Jahr 2014 zurückreicht, zählt Thesis zu den Pionieren im Bitcoin-Ökosystem und verfolgt das Ziel, Bitcoin zu einer vollständigen ökonomischen Schicht weiterzuentwickeln.
Reckhow beschreibt in einem neuen Interview ihre Vision: Während Bitcoin als Anlage weiterhin dominiert, müsse ein funktionsfähiges Wirtschaftssystem auf der Blockchain geschaffen werden. Dies umfasst die Nutzung von Bitcoin in alltäglichen Szenarien wie der Hausfinanzierung oder der Teilnahme am dezentralen Finanzökosystem (DeFi), wobei die unvergleichliche Sicherheit der Kryptowährung genutzt wird.
Ein Projekt, das Thesis bekannt gemacht hat, ist Fold. Gestartet 2014 als Belohnungskonzept für Kreditkarten in Bitcoin, hat sich Fold mittlerweile als bedeutendes Zugangsportal in die Bitcoin-Welt etabliert. Der entscheidende Schritt folgte jedoch 2020 mit der Einführung von tBTC, der dezentralisierten Brücke für Bitcoin, die eine Nutzung über verschiedene Blockchains, wie Arbitrum und Solana, ermöglicht.
Ein weiteres Highlight der Thesis-Inititativen ist das Projekt Acre, ein Liquid-Staking-Protokoll, das Staking und Ertragsgenerierung auf Bitcoin anbietet. Die Möglichkeit, Bitcoin aktiv einzusetzen, stellt einen interessanten Fortschritt dar. Zudem wird auch auf die Integration von tBTC in führende DeFi-Plattformen wie Aave verwiesen, was einen Meilenstein in der Dezentralisierung darstellt.
Obwohl Bitcoin Layer-2 Projekte noch in den Kinderschuhen stecken, sieht Reckhow die Konkurrenz durch andere Initiativen wie Stacks und Babylon positiv. Diese Rivalität fördert die Entwicklung in einem noch jungen Markt. Mit der jüngsten Genehmigung von Bitcoin-ETFs und wachsendem institutionellen Interesse sei das Potenzial von Bitcoin größer denn je, doch stehe noch ein langer Weg bevor.