07. Juli, 2024

Krypto

Bitcoin und Ethereum: Krypto-Markt in der Korrekturphase

Bitcoin und Ethereum: Krypto-Markt in der Korrekturphase

Die turbulenten Wochen auf dem Kryptomarkt haben zu einer Phase von Gewinnmitnahmen geführt und die Kurse von Bitcoin und Ethereum unter Druck gesetzt. Doch während einige Anleger die Situation als Einstiegschance bewerten, bleiben die Kurse weiterhin volatil. Der Bitcoin verzeichnete im Juni einen Tiefstand von 58.500 Dollar, hielt sich damit aber oberhalb des Mai-Tiefs von 56.500 Dollar. Aktuell notiert ein Bitcoin bei etwa 61.100 Dollar, was einem Rückgang von 15 Prozent gegenüber dem Rekordstand von ca. 72.000 Dollar Anfang Juni entspricht. Trotz mehrfacher Überschreitung des historischen Höchststands von 69.000 Dollar aus dem Jahr 2021 konnte keine neue Rallye ausgelöst werden.

Auch Ethereum hat sein altes Hoch von 4.900 Dollar noch nicht wieder erreicht, aktuell fehlt dazu noch ein Anstieg von etwa 44 Prozent bei einer Notierung von 3.400 Dollar. Trotzdem zeigt die Kryptowährung relative Stärke gegenüber Bitcoin, was teilweise auf Hoffnungen hinsichtlich einer baldigen Zulassung von Ethereum-ETFs in den USA zurückzuführen ist. Mehrere entsprechende Anträge wurden bereits eingereicht.

Andre Dragosch von der ETC Group führt die jüngsten Korrekturen unter anderem auf sinkende Kapitalflüsse und Verkaufsdruck von Bitcoin-Walen zurück. Diese umfassen Anlegergruppen, die mehr als 1.000 Bitcoins besitzen – eine Kategorie, zu der nun auch das Bundeskriminalamt zählt, nachdem ihm im Rahmen einer Ermittlung 50.000 Bitcoins übertragen wurden. Berichten zufolge wurde ein Teil dieser Position bereits in Euro umgewandelt. Dragosch betont jedoch, dass das kurzfristige Chancen-Risiko-Verhältnis weiterhin sehr asymmetrisch sei und er weitere Abwärtsrisiken als gering einschätzt.

Frank Wöllnitz von der ICF Bank bezeichnet die aktuellen Kursabschläge trotz der stabilen Marktlage als 'heftig', bleibt jedoch zuversichtlich. Vor allem die ETNs von VanEck auf Bitcoin und Ethereum sind weiterhin gefragt, während der Handel mit exotischeren Kryptowährungen nahezu zum Erliegen gekommen ist.

David Hartmann von Vontobel beobachtet im Derivate-Handel eine leicht rückläufige Nachfrage im Kryptobereich. Die Anzahl der Handelsgeschäfte mit Kryptowährungs-Zertifikaten sank im Vergleich zum Vormonat um etwa 12 Prozent. Interessanterweise bezieht sich dieser Rückgang ausschließlich auf Bitcoin, während das Handelsvolumen bei Ethereum-Produkten um etwa 41 Prozent gestiegen ist. Aktive Trader setzen hierbei überwiegend auf gehebelte Produkte mit steigenden Kursen, zum Beispiel auf ein vierfach gehebeltes Mini Long Future auf den Bitcoin Future und ein Open-End Partizipationszertifikat auf Ethereum.