Die älteste und bekannteste Digitalwährung, Bitcoin, hat eine beachtliche Hürde genommen: Erstmals in ihrer Geschichte stieg der Wert dieser Kryptowährung über die 100.000 US-Dollar-Grenze. In der Nacht zu Donnerstag erlebte Bitcoin einen rasanten Aufschwung und erreichte zwischenzeitlich einen Wert von 103.620 US-Dollar. Zwar fiel der Kurs bis zum Morgen leicht auf 102.600 Dollar zurück, allerdings verzeichnet der Bitcoin seit der US-Präsidentschaftswahl am 5. November somit nahezu einen Anstieg von 50 Prozent. Besonders eindrucksvoll: Seit Jahresbeginn hat sich der Wert der Kryptowährung mehr als verdoppelt.
Mit einer beachtlichen Marktkapitalisierung von über zwei Billionen Dollar dominiert Bitcoin den Markt der rund 10.000 existierenden Kryptowährungen. Der Wert aller digitalen Währungen wurde von Coinmarketcap.com auf knapp 3,7 Billionen Dollar geschätzt. Ethereum, mit einer Marktkapitalisierung von über 460 Milliarden Dollar, nimmt dabei die zweite Position ein.
Ein wesentliches Momentum für den Bitcoin-Aufschwung zeigt sich in der krypto-affinen Haltung von Donald Trump, der jüngst als US-Präsident gewählt wurde. Durch seine Personalentscheidung, den Krypto-Befürworter Paul Atkins als möglichen SEC-Vorsitzenden zu ernennen, erwarten Investoren zukünftig eine kryptofreundlichere Regulierung. Viele Marktteilnehmer hoffen nicht nur auf eine laxere Aufsicht, sondern spekulieren gar auf ein staatliches Bitcoin-Reservoir als Ergänzung zur Goldreserve der USA.
Ein weiterer bedeutender Treiber der Wertsteigerung ist die Strategie von MicroStrategy unter der Leitung von Michael Saylor. Das Unternehmen hat in Bitcoin investiert und kürzlich die Aufnahme neuer Schulden angekündigt, um weitere Investitionen in die Digitalwährung zu tätigen.
Zu dem jüngsten Anstieg hat auch die Einführung von Bitcoin-Optionen beigetragen, die es Investoren ermöglichen, auf den zukünftigen Kursverlauf zu wetten. Am ersten Handelstag wurden beispielsweise allein auf den Bitcoin-ETF von BlackRock Optionen im Wert von fast zwei Milliarden Dollar abgewickelt.
Trotz dieser optimistischen Entwicklungen warnen Verbraucherschützer vor Risiken und betonen, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen durch ihre hohen Schwankungen und das Fehlen von Sicherungssystemen als spekulativ gelten. Das Verbraucherportal "Finanztip" rät dazu, nur Geld zu investieren, auf das man im Zweifel verzichten könne.