Michael Saylor, CEO von MicroStrategy, hat mit seinen umfangreichen Bitcoin-Käufen erneut die Diskussionen über die Dynamik der jüngsten Krypto-Rallye befeuert. George Tung, Gastgeber von CryptosRus, analysierte Saylors jüngsten Erwerb sowie die weitreichenden Folgen für die Zukunft von Bitcoin.
MicroStrategy gab am Montag bekannt, dass es 55.500 Bitcoin für 5,4 Milliarden Dollar erworben hat. Damit erhöht sich der Gesamtbestand auf 386.000 BTC, was einem Wert von 36 Milliarden Dollar entspricht. Dieses massive Investment wirft Fragen zur Konzentration des Bitcoin-Besitzes auf.
Tung kommentierte: "Saylor will dauerhaft an der Spitze kaufen." Der Durchschnittspreis pro Bitcoin liegt bei 97.862 Dollar, was den durchschnittlichen Kaufpreis auf 56.761 Dollar erhöht. Saylor agiert mit der Überzeugung, dass Bitcoin noch erheblich an Wert gewinnen wird — mit potenziellen Markenzielen von 100.000, 200.000 oder gar einer Million Dollar. Dadurch positioniert sich MicroStrategy als bedeutende Instanz im Bitcoin-Besitz und konkurriert sogar mit Institutionen wie BlackRock.
Auch das Technologieunternehmen Semler Scientific orientierte sich an der Strategie von MicroStrategy und verkündete am Montag einen Bitcoin-Kauf im Wert von 29 Millionen Dollar. Diese Entwicklung unterstreicht die Anziehungskraft von Saylors Ansatz.
Tung wies auf die spezielle Natur von Saylors Vorgehensweise hin. Im Gegensatz zu BlackRocks ETF, der eine Mischung aus internen und externen Käufen umfasst, sind Saylors Investitionen ausschließlich Bemühungen seines eigenen Unternehmens. Durch die Aufnahme von Schulden und den kontinuierlichen Erwerb von Bitcoin könnte Saylor in einem Jahrzehnt über 4% des gesamten Bitcoin-Angebots kontrollieren. Dies könnte, so Tung, in Konflikt mit dem dezentralen Wesen von Bitcoin stehen, obwohl die Community Saylor derzeit als Verfechter der Kryptowährung unterstützt.
Trotz Saylors Popularität stellte Tung die langfristigen Auswirkungen einer solchen Konzentration in Frage. "Ein Mann und ein Unternehmen, die 4% von Bitcoin kontrollieren — das widerspricht der Dezentralisierungsthese von Bitcoin. Bisher hat sich noch niemand gegen ihn gewandt, aber es ist ein berechtigtes Anliegen. Dasselbe gilt für BlackRock; ihre langfristige Kontrolle von 4-10% des Angebots könnte problematisch werden."
Für den Moment bleibt die Bitcoin-Community optimistisch. "Ob MicroStrategy oder BlackRock, ihre Kaufaktionen verursachen einen Angebotsschock und treiben den Bitcoin-Preis in die Höhe. Kurzfristig gibt es Gewinner. Langfristig? Das wird sich zeigen."