19. September, 2024

Krypto

Bitcoin-Manie: MicroStrategy setzt weiter auf Krypto - zu Recht?

Bitcoin-Manie: MicroStrategy setzt weiter auf Krypto - zu Recht?

MicroStrategy, seit August 2020 für sein aggressives Bitcoin-Kaufverhalten bekannt, hat erneut zugeschlagen. Die Firma erwarb Bitcoin im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar und erhöht damit ihre gesamten Bitcoin-Bestände auf beeindruckende 14,6 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht mehr als 1% aller weltweit existierenden Bitcoins und übertrifft sogar die Bitcoin-Bestände der US-Regierung.

Diese Strategie hat sich bislang als äußerst lukrativ erwiesen, wie sich auch an der bisherigen Performance des Unternehmens zeigt. Die Aktie von MicroStrategy legte in diesem Jahr mehr als 100% zu, während Bitcoin selbst um 40% gestiegen ist. Zum Vergleich: Der S&P 500 verzeichnete ein Plus von weniger als 20%. Doch stellt sich die Frage, ob auch private Anleger dieser Strategie folgen sollten.

Im Zentrum von MicroStrategy’s Bitcoin-Strategie steht eine astronomische Zahl: 13 Millionen US-Dollar. Das ist die von Michael Saylor, Gründer und Exekutivvorsitzender von MicroStrategy, für das Jahr 2045 prognostizierte zukünftige Wertigkeit eines Bitcoin. Dieser Wert übertrifft sogar die 1,5 Millionen US-Dollar Preisprognose von Cathie Wood von Ark Invest aus dem Januar.

Eine jährliche Rendite von 30% wäre notwendig, um dieses Preisziel zu erreichen. Obwohl dies utopisch erscheint, zeigt die Historie von Bitcoin auch jährliche Renditen von 230% zwischen 2011 und 2021. Solche kurzfristigen Rückflüsse sind daher nicht völlig aus der Luft gegriffen.

Jedoch bleibt die langfristige Perspektive ungewiss. Bitcoin ist bekannt für seine extremen Kursschwankungen. Ein Beispiel hierfür ist das Jahr 2022, in dem der Kurs um 65% einbrach. Ark Invest verzeichnete mindestens fünf Perioden mit Einbrüchen von über 77% in Bitcoins Geschichte.

MicroStrategy verfolgt eine Strategie, die das Unternehmen zu einem Proxy für Bitcoin macht. Anleger sehen zunehmend weniger die Softwarefirma und mehr eine Möglichkeit, indirekt in Bitcoin zu investieren. Diese Reputation festigt sich weiter durch den Besitz von Bitcoin im Wert von 14,6 Milliarden US-Dollar – mehr als die Hälfte der gesamten Unternehmensmarktbewertung von 26 Milliarden US-Dollar – und durch die jüngste Ankündigung einer geplanten dritten Wandelanleihe im Jahr 2024 zur Finanzierung des weiteren Bitcoin-Erwerbs in Höhe von 700 Millionen US-Dollar.

Obwohl die Strategie spannend ist, bleibt sie risikoreich. Eine Diversifizierung scheint hier komplett zu fehlen. Um das Risiko zu streuen, sollte Bitcoin bestenfalls 1% des gesamten Portfolios ausmachen, maximal aber 2-3% für aggressivere Anleger. 50%? Das wäre ein enormer Risikofaktor für jedes Portfolio.

Eine sinnvolle Diversifikation könnte der Schlüssel sein, um von Bitcoins außergewöhnlichen Performances zu profitieren, ohne durch mögliche Markteinbrüche alles aufs Spiel zu setzen.