Bitcoin-Kurs klettert erstmals über 100.000 Dollar: Ein Paradigmenwechsel im Finanzsektor

Der Bitcoin-Kurs hat am Donnerstag erstmals die magische Marke von 100.000 Dollar überschritten. Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten hat die Hoffnung auf eine kryptofreundlichere Regulierung neu entfacht und zu dieser beeindruckenden Kursrallye beigetragen. Experten sehen hierin einen bedeutenden Schritt Richtung Mainstream-Akzeptanz digitaler Vermögenswerte. Die Kryptowährung hat in diesem Jahr bereits mehr als das Doppelte an Wert gewonnen und legte seit Trumps Wahlsieg um 45 Prozent zu. Dazu kommentierte der Gründer von Galaxy Digital, Mike Novogratz, dass nach einer politisch schwierigen Phase für Bitcoin nun eine neue Ära beginne, in der digitale Vermögenswerte endgültig in den Finanzmainstream integriert werden könnten. Unterdessen prognostiziert der Kryptoanalyst Justin D'Anethan, dass das Überschreiten dieser Preisschwelle mehr als nur ein Meilenstein ist. Es sei ein klares Indiz für die veränderten Bedingungen in den Bereichen Finanzen, Technologie und Geopolitik. Trumps Versprechen, die USA zur "Krypto-Hauptstadt des Planeten" zu machen, hat Investoren gleichfalls inspiriert. Das geplante Ende der strengen Aufsicht durch die US-Börsenaufsicht SEC, deren Vorsitzender Gary Gensler nächsten Januar zurücktritt, wird ebenfalls positiv bewertet. Trump plant, Paul Atkins, einen bekannten Befürworter der Kryptobranche, als Nachfolger zu nominieren. Zahlreiche Kryptounternehmen suchen nun ihren Platz in Trumps geplanter Beratung zu digitalen Vermögenswerten. Die Erholung des Bitcoin von einem Tiefstand unter 16.000 Dollar Ende 2022 wurde durch die Genehmigung von US-notierten Bitcoin-ETFs unterstützt. Mehr als vier Milliarden Dollar flossen seit der Wahl in diese Anlageprodukte, was die Nachfrage ankurbelte. Joe McCann von Asymmetric sieht das Potenzial für einen weiteren starken Anstieg des Bitcoin-Preises und rechnet mit einem Wert von 120.000 Dollar bis Weihnachten. Doch trotz der Euphorie bleibt auch Raum für kritische Stimmen, die auf vergangene Skandale und die Herausforderungen der Branche hinweisen.