Die Aktie von MicroStrategy, einem Wegbereiter in der Verwandlung von Cloud-Software in eine Bitcoin-Schatzakte, legte im vergangenen Monat einen erfreulichen Höhenflug hin. Die Ursache: Bitcoin erreichte Spitzenwerte und Spekulationen darüber, dass die Trump-Administration krypto-freundliche Maßnahmen ergreifen könnte, trieben den Kurs in die Höhe. Erstens: Die Aktie gewann im Verlauf des Monats ganze 59%, wie Daten von S&P Global Market Intelligence bestätigen. Als eine Art gehebelter Bitcoin-ETF erlebt MicroStrategy daher nicht unerwartet starke Schwankungen in ihrem Wert. Die Präsidentschaftswahl in den USA gab auch Kryptowährungen und entsprechenden Aktien einen kräftigen Schub. Der designierte Präsident Trump hatte Signale gesendet, die auf wohlwollendere Krypto-Rahmenbedingungen hindeuten könnten. So wird gemunkelt, dass die Schaffung einer speziellen Krypto-Rolle im Weißen Haus erwogen wird und Diskussionen über eine strategische Bitcoin-Reserve auf der Agenda stehen. Auch könnte Trump einen neuen Vorsitzenden der SEC ernennen, um Gary Gensler zu ersetzen, der als wenig kryptofreundlich gilt. Ein herber Dämpfer kam dann am 21. November, als Short-Seller Andrew Left seine negative Einschätzung auf der Plattform X veröffentlichte. Er argumentierte, dass der Preisaufschlag für den Besitz von MicroStrategy im Vergleich zu Bitcoin unangemessen hoch sei. Left, einst ein Befürworter von MicroStrategy, wies darauf hin, dass der Erwerb von Bitcoin dank ETFs leichter geworden sei und die Aktie sich zunehmend von den Bitcoin-Fundamentaldaten abgekoppelt habe. Nach dieser Veröffentlichung fiel der Kurs der MicroStrategy-Aktie um 17% und beendete den Monat leicht im Minus.
Ausblick auf Microstrategy
Es ist vorstellbar, dass der Kurs von MicroStrategy weiterhin eng mit dem von Bitcoin verknüpft bleibt. Andrew Left hat allerdings nicht unrecht; das Unternehmen hält 402.100 Bitcoin im Wert von 38,7 Milliarden US-Dollar, während dessen Marktkapitalisierung mit 89,1 Milliarden US-Dollar mehr als doppelt so hoch notiert. Ein Teil dieses Aufschlags mag gerechtfertigt sein, da MicroStrategy aggressiv auf Bitcoin setzt und zunehmend seine Bilanz in die Kryptowährung investiert. Ob der "Trump-Effekt" auf Bitcoin langfristig anhalten wird, bleibt offen, doch eine anhaltende Unterstützung der trump'schen Regierung könnte sowohl Bitcoin als auch MicroStrategy erneut Aufwind verleihen – auch wenn Anleger den hohen Aufschlag im Auge behalten sollten.