16. September, 2024

Krypto

Bitcoin-ETFs: Ein Milliardenmarkt in Rekordzeit

Bitcoin-ETFs: Ein Milliardenmarkt in Rekordzeit

Die Prognose von Matthew Hougan, CEO der Krypto-Firma Bitwise Investments, dass Spot-Bitcoin-ETFs innerhalb von fünf Jahren 55 Milliarden Dollar anziehen würden, wurde bereits nach acht Monaten beinahe übertroffen. Ende August belief sich das Vermögen der zehn von US-Regulatoren genehmigten neuen Fonds laut Daten von TrackInsight auf mehr als 52 Milliarden Dollar.

„Offensichtlich war ich nicht optimistisch genug“, kommentierte Hougan ironisch. Seiner Ansicht nach könnten diese Produkte zukünftig Hunderte von Milliarden Dollar bewegen. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung fortsetzt. Bitcoin-ETFs verfolgen den Preis von Bitcoin, einer hochvolatilen Kryptowährung, die seit ihrer Entstehung vor 16 Jahren starke Schwankungen zeigt.

Ein bedeutender Meilenstein im Mainstream-Akzeptanzprozess wurde im August erreicht, als Morgan Stanley seinen 15.000 Finanzberatern erlaubte, mindestens zwei der neuen Bitcoin-ETFs, den iShares Bitcoin Trust und den Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund, aktiv ihren Kunden zu empfehlen.

John Hoffman von Grayscale Funds betonte: „Es ist jetzt unabdingbar, sich mit diesen Produkten auseinanderzusetzen.“ Deutlich wird, dass die neue Risikoumschichtung im Vermögensverwaltungskanal weniger darin besteht, voranzukommen, als darin, stillzustehen. Der Großteil der Mittelzuflüsse stammt bisher von Privatanlegern, während nur wenige große Institutionen, wie das Investment Board des Staates Wisconsin und einige Hedgefonds, Positionen offenlegten.

Sui Chung, CEO von CF Benchmarks, das den Bitcoin-Index entwickelt hat, der mehrere der ETFs untermauert, sieht nun die nächste Phase anbrechen: „Leute im Risikokomitee bei Morgan Stanley werden praktisch dazu gezwungen, sich dem Thema zu öffnen, weil Berater ihren Kunden das Nein nicht länger zumuten können.“

Erste Akteure wie Morgan Stanley erhalten dabei viel Aufmerksamkeit, was zeigt, wie viel Potenzial noch im Markt für Krypto-ETFs steckt. "Sie werden als Vorreiter gefeiert, gleichzeitig aber auch als risikofreudig angesehen", so Andrew Lom von Norton Rose Fulbright. Der wahre Test wird jedoch sein, ob diese ETFs nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in ihrer Liquidität Bestand haben werden.

Der Blick richtet sich dann in die Zukunft: Werden Modellportfolios, die zunehmend von Finanzberatern zur Vermögenszuteilung genutzt werden, diese neuen Produkte integrieren? Selbst die treuesten Bitcoin-Anhänger räumen ein, dass dieser Schritt erst in sechs bis zwölf Monaten anstehen könnte.

### Über Ether-ETFs

Während Bitcoin-ETFs auf dem besten Weg sind, sich als Mainstream-Investmentprodukte zu etablieren, ist die Zukunft der Spot-Ethereum-ETFs noch unklarer.

Einen Monat nach dem Start am 23. Juli erreichten die Vermögenswerte der Ether-ETFs fast 7 Milliarden Dollar laut TrackInsight. Ein bemerkenswerter Erfolg, wie das Beispiel BlackRocks iShares Ethereum Trust zeigt, der 900 Millionen Dollar erreichte, aber dennoch im Vergleich zu BlackRocks Bitcoin-Produkt, das binnen vier Tagen 1 Milliarde Dollar einsammelte, zurückbleibt.

„Viele Leute waren vor dem Start begeistert, doch dann wurde es ein ‚sell the news‘-Event“, bemerkte Adrian Fritz von 21Shares. Dennoch bleibt Hoffnung bestehen: „Mit mehr Bildung und Zeit wird auch das Interesse an Ether zunehmen.“

Andere Experten sind vorsichtiger und weisen darauf hin, dass Ether nicht nur eine kleinere, sondern auch völlig andere Kryptowährung ist. „Wenn Bitcoin digitales Gold ist, dann ist Ether das digitale Öl“, so Chung von CF Benchmarks. Der Anstieg des Werts von Ethereum könnte daher mit seiner funktionalen Nutzung im digitalen Netzwerk vergleichbar sein.

Eines ist klar: Sowohl Regulierungsbehörden als auch Investoren werden umfangreiche Recherchen und Due Diligence betreiben müssen, bevor Ether-ETFs breitere Akzeptanz finden.