Der Bitcoin hat eine historische Marke geknackt: Zum ersten Mal seit seiner Entstehung vor 16 Jahren überstieg die digitale Währung die Schwelle von 100.000 US-Dollar. Zwischenzeitlich erreichte der Kurs ein beeindruckendes Hoch von 103.647 US-Dollar, bevor einige Anleger es vorzogen, Gewinne mitzunehmen und der Kurs leicht auf etwa 99.000 Dollar zurückging.
Nach den jüngsten US-Wahlen am 5. November legte der Bitcoin-Kurs stark zu. Vor dem Sieg des Republikaners Donald Trump notierte die Münze bei etwa 70.000 Dollar. Befürworter vergleichen den Bitcoin oft mit digitalem Gold, das als Wertanlage und Schutz gegen Inflation dienen kann, da seine Menge auf 21 Millionen Einheiten begrenzt ist. Kritiker hingegen bemängeln den enormen Energieverbrauch und die hohe Volatilität der Kryptowährung.
Die Erwartung, dass Trump eine für Kryptowährungen günstige Regulierung einführen könnte, treibt die Kurse weiter an. Die jüngste Ankündigung, den Krypto-Unterstützer Paul Atkins als potenziellen Nachfolger des scheidenden SEC-Chefs Gary Gensler in Betracht zu ziehen, schürt Spekulationen über weitere mögliche Krypto-Regelungen und die Zulassung zusätzlicher Krypto-ETFs, neben den bereits existierenden Fonds für Bitcoin und Ether.
Viele Krypto-Enthusiasten hoffen, dass die neue US-Regierung Bitcoin als Gegenstück zur nationalen Goldreserve betrachten könnte. Pläne, staatliche Bitcoin-Reserven aufzubauen, werfen jedoch bisher unbeantwortete Fragen auf.
Die aggressive Krypto-Strategie von MicroStrategy, angeführt von Michael Saylor, der Hunderte Millionen Dollar in Bitcoin investiert hat, inspiriert ebenfalls den Markt. Das Unternehmen hat kürzlich die Möglichkeit einer weiteren Verschuldung angekündigt, um noch mehr Bitcoin zu erwerben.
Mit neuen Investitionsvehikeln wie Bitcoin-Optionen können Anleger auf Kursentwicklungen wetten. Die Einführung solcher Optionen hat bereits zu Transaktionen im Wert von Milliarden Dollar geführt.
Trotz des Hypes warnen Verbraucherschützer vor den Risiken der Bitcoin-Anlage. Sie weisen auf die Unsicherheiten und die Volatilität hin, die den Bitcoin eher zu einem Spekulationsobjekt als zu einer stabilen Geldanlage machen. Anleger sollten nur Geld investieren, das sie sich leisten können, komplett zu verlieren.