Der Aktienkurs von MicroStrategy hat in diesem Jahr parallel zum Aufstieg von Bitcoin beachtlich an Fahrt aufgenommen. Diese Entwicklung folgt nicht nur dem generellen Marktaufschwung, sondern auch der Einführung von börsengehandelten Bitcoin-ETFs und der optimistischen Erwartung, eine neue Trump-Administration könnte kryptofreundliche Richtlinien einführen. Wie die jüngste Kurzanalyse zeigt, erlebten sowohl MicroStrategy als auch die Kryptowährung deutliche Zuwächse im Jahr 2023.
MicroStrategy lässt sich auf dem Aktienmarkt mit einem gehebelten Bitcoin-ETF vergleichen. Die Richtung, die dabei der charismatische CEO Michael Saylor vorgibt, spricht Bände: Seit 2020 hat er für das Unternehmen beträchtliche Bitcoin-Bestände angesammelt – zuletzt waren es rund 252.220 Bitcoins zum Ende des dritten Quartals.
Nichtsdestotrotz erhebt ein allseits bekannter Short-Seller nun Zeigefinger gegen MicroStrategy. Andrew Left von Citron Research legte auf der Plattform X seine Argumentation offen, wonach das Unternehmen möglicherweise überbewertet sei und sein Geschäftsmodell auf wackligen Beinen stehe. Während Citron 2020 MicroStrategy noch als eine strategische Möglichkeit zur Bitcoin-Investition gesehen hatte, hat sich diese Einschätzung nun umgekehrt.
Citron betont, dass der Wert von MicroStrategy inzwischen von der realen Leistung der Kryptowährung entkoppelt ist. Trotz nachhaltiger Zuversicht in Bitcoin setzt Citron auf eine Absicherung dieser Wette durch eine Short-Position in Bezug auf MicroStrategy. Diese skeptische Haltung führte dazu, dass der Aktienkurs von MicroStrategy vergangene Woche um dramatische 16% einbrach, als Citron seinen Bericht veröffentlichte.
Lefts Bedenken sind nicht von der Hand zu weisen: Die Grunddaten von MicroStrategy sind tatsächlich losgelöst vom Bitcoin-Wert – ein winziges Softwaregeschäft trägt auch nur minimal zu seiner Bewertung bei. Gemessen am Marktkapital von 94,8 Milliarden Dollar wird das Unternehmen als Bitcoin-Schatzmeister geführt. Doch selbst die Bitcoin-Bestände rechtfertigen die aktuelle Bewertung nicht. Der aktuelle Gewinn des Unternehmens pro Bitcoin beläuft sich auf 49.441 Dollar, basierend auf einem durchschnittlichen Kaufpreis von 39.266 Dollar pro Coin. Insgesamt summiert sich der Gewinn aus den Bitcoin-Käufen auf 12,5 Milliarden Dollar. Gleichzeitig stehen langfristige Schulden von 4,2 Milliarden Dollar im Raum, da das Unternehmen kontinuierlich Geld beschafft, um weitere Bitcoin zu erwerben.
MicroStrategy gleicht mehr einem gehebelten Wetteinsatz auf Bitcoin, was direkte Bitcoin-Investitionen oder ETFs in dieser Weise nicht bieten können.