Nach der US-Wahl erreichte der Bitcoin vier aufeinanderfolgende Tage neuer Preisrekorde und stieg um über ein Drittel. Der jüngste Rekord über 89.900 US-Dollar ist Teil einer umfassenderen Rally, die begann, als Donald Trump am 6. November als wahrscheinlicher Gewinner der Präsidentschaftswahlen hervorging.
Trump positioniert sich als Krypto-Befürworter und verspricht, die 'Verfolgung' der Kryptobranche zu beenden und die USA zur 'Bitcoin-Supermacht' auszubauen. Er erwägt, pro-krypto Eingestellte in führende Positionen seiner Regierung zu berufen. 'Das heutige Allzeithoch, angetrieben durch Trumps Wahlerfolg, signalisiert einen möglichen Paradigmenwechsel hin zu einem neuen Wachstumsabschnitt für Krypto', kommentiert Lennix Lai, Chief Commercial Officer der Krypto-Börse OKX.
Dennoch warnt Lai vor kurzfristiger Volatilität am Kryptomarkt nach Trumps Sieg und der Gefahr von 'Korrekturen auf dem Weg zu weiteren Allzeithochs'.
Andere Branchenexperten sehen den 20-prozentigen Preisanstieg nicht allein in Trumps Sieg begründet, sondern als Resultat monatelanger positiver Entwicklungen im Kryptomarkt. 'Trump war nur das Sahnehäubchen', erklärt James Toledano, Chief Operating Officer der Krypto-Firma Unity Wallet.
Toledano betont, dass die Preissteigerung auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist, darunter die Marktreife von Kryptowährungen und das gestiegene institutionelle Engagement. Entscheidend waren zwei Ereignisse: die erste Zulassung von Spot-Bitcoin-ETFs im Januar und das 'Halving'-Ereignis im April, welches das Angebot neuer Bitcoins um 50 Prozent reduzierte. Diese gesteigerte Nachfrage von institutionellen Investoren gepaart mit einem verringerten Angebot begünstigte die Rekord-Rally.
'Der 'Trump-Bump', den wir in der letzten Woche erlebt haben, ist real, aber er entstand nicht im luftleeren Raum', fügt Toledano hinzu. 'Viele Elemente haben zur multifaktoriellen Rally des Bitcoin in diesem Jahr beigetragen, die über die politische Stimmung hinausgeht.'