Cathie Wood und ihr Team bei Ark Invest sehen in Kryptowährungen einen Paradigmenwechsel im weltweiten Geldsystem. Kryptowährungen sind zugänglich, global und privat – Eigenschaften, die sie als effektive Mittel zur Wertaufbewahrung und zum Geldtransfer prädestinieren.
Wood ist jedoch der Ansicht, dass der Kryptowährungsmarkt nach Machtgesetzen geregelt wird. Das bedeutet, nur wenige Kryptowährungen werden populär genug sein, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Eine Kryptowährung, die wahrscheinlich von diesen Dynamiken profitiert, ist Bitcoin. Dieser ist bereits die größte Kryptowährung der Welt und macht über 57 % des gesamten Marktes aus. Wood prophezeit, dass der Wert von Bitcoin durch eine Kurssteigerung von etwa 6.350 % auf 3,8 Millionen Dollar pro Bitcoin steigen könnte.
Der Grund dafür liegt in der erwarteten institutionellen Adoption, die bisher noch in den Kinderschuhen steckt. Bisher haben große Vermögensverwalter praktisch nichts in Kryptowährungen investiert, was sich jedoch in den nächsten Jahren ändern könnte.
Ein entscheidender Treiber dieser Veränderung ist die Einführung von spot-gebundenen Bitcoin-ETFs, die Anfang dieses Jahres von der SEC genehmigt wurden. Wood glaubt, dass die starke Einführung dieser ETFs den Wert von Bitcoin um zusätzliche 2,3 Millionen Dollar steigern könnte, basierend auf einer angenommenen Portfolioallokation von 5 % unter institutionellen Investoren.
Es gibt jedoch noch viel zu tun, um dieses Ziel zu erreichen. Ark Invest schätzt die global verfügbaren Anlagewerte auf 250 Billionen Dollar. Die 13F-Einreichungen bei der SEC zeigen, dass bisher nur 11 Milliarden Dollar in bedeutende spot-gebundene Bitcoin-ETFs investiert wurden, während eine 5 %-Allokation 12,5 Billionen Dollar betragen würde. Diese Einreichungen erfassen jedoch keine direkten Bitcoin-Bestände der Institutionen.
Eine 5 %-Allokation in Bitcoin wird nicht über Nacht erreicht. Es könnte Jahre dauern, wenn es überhaupt geschieht. Derzeit allokieren institutionelle Investoren etwa 4 % ihrer verfügbaren Vermögenswerte in Gold, hauptsächlich über ETFs.
Damit Bitcoin Woods Prognose erreicht, müsste es möglicherweise die Rolle von Gold in Portfolios vollständig übernehmen. Viele bezeichnen Bitcoin bereits als digitales Gold. Woods Prognose könnte jedoch zu optimistisch sein.
Während die institutionelle Adoption ein bedeutender Katalysator für das Wachstum von Bitcoin bleibt, erscheint Woods Ziel von 3,8 Millionen Dollar pro Coin überzogen. Dennoch wird der Preis von Bitcoin weitgehend durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Eine relativ feste Versorgung sollte bei zunehmender Käufernachfrage starke Preissteigerungen bewirken.
Während Bitcoin-ETFs zunächst eine hohe Nachfrage verzeichneten, haben die Zuflüsse in den letzten Monaten erheblich nachgelassen. Dies korreliert mit dem Preis der Kryptowährung, der seit Erreichen eines Allzeithochs von 73.750 Dollar im März stagnierte und derzeit bei etwa 60.000 Dollar pro Coin liegt.
Ein großer institutioneller Käufer könnte die nächste Aufwärtsbewegung einleiten und dabei eine Kaskade von Anlagezuflüssen auslösen. Eine breite Akzeptanz von Kryptowährungen durch die gesamte Investmentwelt wird jedoch Jahrzehnte dauern.
Es ist durchaus möglich, dass Bitcoin durch die Dominanz der Machtgesetze zum Hauptempfänger der wachsenden Investitionen in Kryptowährungen wird. Inwieweit es sich in einem Portfolio etabliert, hängt jedoch weiterhin von vielen Faktoren ab.
*Dieser Artikel basiert auf einer ursprünglichen Veröffentlichung von The Motley Fool.*