Nur wenige Finanzwerte haben in der Geschichte eine derart rasante Transformation von spekulativen Anlagen hin zu potenziellen Reservewährungen durchlaufen. Bitcoin steht hierbei an vorderster Front, insbesondere unter Berücksichtigung renommierter Stimmen, die eine bedeutende Rolle für die Kryptowährung voraussagen.
Eine prominente Befürworterin dieser Entwicklung ist Caitlin Long, ehemalige Wall-Street-Managerin bei Morgan Stanley und aktuell CEO der Custodia Bank. In einem Gespräch mit der TheStreet Roundtable teilte sie ihre Einschätzungen zur Bedeutung von Bitcoins Evolution für Privatanleger und die vermeidbaren Fehler im Umgang damit. Long, die selbst drei verschiedene Bitcoin-Hausse-Zyklen miterlebt hat und einst Weihnachtsgeschenke mit Bitcoin bezahlte, unterstrich die Wandelbarkeit der Kryptowährung.
„Bitcoin ist kein Zahlungssystem mehr für Ihren Kaffeebecher,“ erklärte sie. „Es hat sich zu einem System für Zahlungen mit großem Wert entwickelt und könnte sich daher zu einer Weltreservewährung entwickeln, was es zu einem noch wertvolleren Wertspeicher macht.“ Diese Bemerkungen zeichnen einen klaren Wandel in der Wahrnehmung und Nutzung von Bitcoin in den USA – weg von alltäglichen Transaktionen hin zu einem langfristigen Wertspeicher.
Long hob die einzigartigen Aspekte des Bitcoin-Besitzes hervor: „Sie können Ihre eigenen Daten besitzen und buchstäblich Ihre eigene Bank sein.“ Diese Unabhängigkeit stellte sie in Kontrast zu traditionellen Finanzanlagen wie Aktien und Rohstoff-Futures. Besonders in Regionen mit geringem Vertrauen in Finanzinstitute erweise sich Bitcoin als attraktiv. Sie warnte jedoch eindringlich vor den Gefahren zentraler Handelsplattformen, die in den letzten Jahren mehrfach gescheitert sind: „Sie müssen erkennen, dass Sie nicht Bitcoin besitzen, sondern ein Zahlungsversprechen.“
Als Gründerin der Custodia Bank setzt sich Long vehement für sichere Aufbewahrungslösungen ein und appelliert an Privatanleger, die Bedeutung der Selbstverwahrung zu verstehen. Auch wenn Bitcoin zukünftig vor allem für hochvolumige Transaktionen Verwendung finden könnte, sieht Long Potenzial in den sogenannten „Scaling-Layers“. Diese können weite Teile der Welt, insbesondere Regionen ohne stabile Bankensysteme, erschließen und Bitcoin auch für alltägliche Zahlungen nutzbar machen.