Die Vereinigten Staaten ziehen in Erwägung, eine strategische Bitcoin-Reserve aufzubauen, um ihre Position im globalen digitalen Wettbewerb zu stärken. Ein Schlüsselfigur in dieser Initiative ist die Senatorin Cynthia Lummis, die sich in einem Treffen mit dem designierten Finanzminister Scott Bessent optimistisch über dessen Unterstützung für digitale Vermögenswerte zeigte. Senatorin Lummis teilte diese positiven Entwicklungen auf der Plattform X, ehemals Twitter, mit.
Die Diskussionen um Bitcoin als zukünftige Reserve der USA fügen sich nahtlos in die jüngsten Aktionen des designierten Präsidenten Trump ein. Dieser hatte kürzlich die Eröffnungsglocke der New Yorker Börse geläutet und in einem Interview mit CNBC-Moderator Jim Cramer bekräftigt, dass die Vereinigten Staaten im Bereich der Kryptowährungen Großes vollbringen wollen, um nicht von China oder anderen Nationen überholt zu werden. Hierbei bot Lummis ihre Unterstützung an und erklärte ihre Bereitschaft, Trump bei der Umsetzung dieser Vision zu helfen.
Lummis hat Bitcoin langfristig mit einem „technologischen Wettlauf“ verglichen, ähnlich dem Space Race, und betont die Notwendigkeit, dass Amerika diesen gewinnt. Viele Bitcoin-Anhänger unterstützen diesen Ansatz, um auch den wirtschaftlichen Einflussverlust der USA in vergangenen Jahrzehnten entgegenzuwirken. Binnen der Bitcoin-Industrie gibt es jedoch Stimmen, die die Prioritäten in Frage stellen. Sie kritisieren die Regierung für die Beschlagnahmung von Bitcoin im Wert von über einer Milliarde Dollar und fordern statt einer strategischen Reserve vielmehr eine Aufforderung zur Sicherung von Eigentumsrechten.
Im Juli legte Lummis bereits einen Gesetzesvorschlag vor, der den Erwerb von einer Million Bitcoins durch bestehende Regierungsfonds vorsieht. Ursprünglich mit einer republikanischen Stoßrichtung versehen, erhält der Vorschlag inzwischen auch Unterstützung von Demokraten, darunter Kongressabgeordneter Ro Khanna, der sich für das Staats-Bitcoin-Vermögen als strategisches Reservevermögen aussprach.
Sollte sich Bitcoin als nationale Reserve durchsetzen, könnte das eine digitale Goldrauschstimmung auslösen und die Abwendung von physischem Gold beschleunigen oder gar umkehren. Für die USA besteht die Möglichkeit, Bitcoin als wirtschaftspolitisches Instrument einzusetzen, um den geopolitischen Einfluss von China und Russland, die sich vermehrt von den US-Dollar abwenden, zu kontern. Die Frage ist, welche Volkswirtschaft hier wirklich profitiert.
Obgleich die Zukunft einer Bitcoin-Strategischen-Reserve in den USA noch unklar ist, begrüßen viele Amerikaner die Bemühungen für mehr technologische Innovation. Kritiker hingegen bleiben skeptisch und sehen Bitcoin noch immer als spekulative Anlage. Der Verlauf dieser Initiative wird zeigen, ob die heutige Politik mit Weitblick oder Naivität auf künftige Entwicklungen reagiert.