Im Jahr 2013 veröffentlichte der Analyst Gil Luria, damals bei Wedbush tätig, einen Forschungsbericht über Bitcoin, der möglicherweise als einer der ersten seiner Art gilt. Bitcoin wurde darin als disruptive Zahlungsmethode beschrieben, deren Erfolg zwar als unsicher, jedoch mit enormen Preissteigerungspotentialen bewertet wurde. Damals notierte der Bitcoin-Kurs bei etwa 1.000 US-Dollar – heute sind es mehr als 100.000 US-Dollar.
In seinem neuesten Bericht für D.A. Davidson, zusammen mit Alexander Platt, skizziert Luria eine bemerkenswerte Vision: Es bestehe eine geringe, aber vorhandene Wahrscheinlichkeit, dass Bitcoin den US-Dollar als Leitwährung ablösen könnte - mit einem Wert von bis zu 5 Millionen US-Dollar pro Token. Diese Einschätzung basiert auf der gesamten Geldmenge von rund 100 Billionen US-Dollar, von der Bitcoin einen signifikanten Anteil erlangen könnte. Der aktuelle Preis von 100.000 US-Dollar je Bitcoin könnte somit diese Potentiale abbilden.
Obwohl eine 1% bis 2% Wahrscheinlichkeit zunächst marginal erscheint, betont Luria, dass er solchen Szenarien vor einem Jahrzehnt kaum Beachtung geschenkt hätte. Damals hätte er eine solche Entwicklung mit nur 0,1% bewertet. Die kontinuierlich steigende Akzeptanz unterstreicht Lurias These einer „selbsterfüllenden Prophezeiung“, die zunehmend realistisch wirkt.
Auch die jüngste Anerkennung durch den Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, als eine Alternative zu Gold und Schutz gegen Inflation, stützt Lurias Überlegungen. Während Bitcoin oft mit volatileren Wachstumsaktien gleichgesetzt wird, hebt Luria die Rolle von Bitcoin primär als Wertaufbewahrungsmittel hervor. Zurückzuführen sei dies auf die höhere Unabhängigkeit gegenüber Inflationsschwankungen, die im Kontext der expansiven Geldpolitik der USA seit der Finanzkrise zunehmend Bedeutung gewonnen hat.