In den USA braut sich eine Revolution in der Geldpolitik zusammen. Der designierte Präsident will beschlagnahmte Bitcoins nicht länger verkaufen, sondern in einer staatlichen Reserve sammeln.
Ziel sei es, die Kryptowährung als strategischen Vermögenswert zu etablieren – ähnlich wie Gold im vergangenen Jahrhundert. Der Plan könnte Bitcoin endgültig in den Kreis der weltweit akzeptierten Wertspeicher katapultieren.
Bitcoin statt Gold: Ein Paradigmenwechsel
Gold galt jahrzehntelang als Fundament globaler Finanzstabilität. Doch während die USA ihre Goldreserven über die Jahrzehnte horteten, eröffnet die aufstrebende Kryptowährung eine neue Dimension.
Anders als Gold benötigt Bitcoin keine riesigen Tresorräume – ein USB-Stick reicht, um Milliarden an Vermögenswerten zu speichern. Zudem ist Bitcoin, wie Gold, endlich: Maximal 21 Millionen Einheiten können je existieren. Diese Knappheit macht die Kryptowährung für viele zum ultimativen Inflationsschutz.
Sollten die USA tatsächlich eine Bitcoin-Reserve aufbauen, wäre das ein Paradigmenwechsel mit Signalwirkung.
„Eine staatliche Bitcoin-Reserve würde die Bedeutung der Kryptowährung weltweit stärken und andere Länder dazu drängen, nachzuziehen“, erklärt Jan-Patrick Weuthen, Vermögensverwalter bei B&K Vermögen.
Länder wie Russland oder China könnten sich durch einen solchen Schritt unter Druck gesetzt fühlen, ihre eigenen Krypto-Reserven anzulegen, um geopolitisch konkurrenzfähig zu bleiben.
Warum jetzt? Die USA und ihre Bitcoin-Pläne
Die Idee, Bitcoin als strategische Reserve zu nutzen, ist nicht neu. Doch die Dynamik, die sie jetzt entfaltet, ist beispiellos. Der Bitcoin-Kurs hat sich zuletzt der Marke von 100.000 Dollar genähert, und andere Kryptowährungen verzeichnen ebenfalls beachtliche Kurszuwächse. Der Zeitpunkt für einen Einstieg scheint aus US-Sicht ideal.
Sollte die Regierung wirklich keine beschlagnahmten Bitcoins mehr verkaufen, könnte in den kommenden Jahren ein beträchtlicher „Krypto-Schatz“ entstehen. „Das würde die USA nicht nur finanziell diversifizieren, sondern auch ihre Position als Innovationsführer im Finanzsektor festigen“, sagt Niklas Vater, Portfoliomanager bei Albrecht, Kitta & Co.
Doch es gibt auch kritische Stimmen. Gegner führen die extreme Volatilität des Bitcoin-Kurses ins Feld. So stürzte der Preis der Kryptowährung in den letzten vier Jahren mehrfach dramatisch ab – von einem Hoch von knapp 68.000 Dollar auf unter 16.000 Dollar.
Geopolitische Auswirkungen: Eine neue Ära der Wertspeicherung?
Sollten die USA tatsächlich eine Bitcoin-Reserve aufbauen, wären die geopolitischen Folgen erheblich. El Salvador hat diesen Weg bereits eingeschlagen, wenn auch in kleinerem Maßstab. Der Schritt der USA könnte größere Volkswirtschaften dazu bringen, ebenfalls auf Bitcoin zu setzen, um geopolitischen Einfluss zu sichern.
„Einige Staaten könnten Bitcoin nutzen, um sich von der Dominanz des US-Dollars zu lösen“, prognostiziert Eric Demuth, CEO der Kryptohandelsplattform Bitpanda. Für Schwellenländer wäre Bitcoin eine Möglichkeit, ihre Finanzsysteme zu stabilisieren und unabhängiger von traditionellen Reservewährungen zu werden.
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