05. Oktober, 2024

Krypto

Bitcoin-Absturz: Die Kryptobörse Mt.Gox sorgt für Unruhe

Bitcoin-Absturz: Die Kryptobörse Mt.Gox sorgt für Unruhe

Der Bitcoin hat in den letzten Stunden erheblich an Wert verloren und den Markt in Aufregung versetzt. Noch am späten Mittwochabend notierte die Digitalwährung auf der Plattform Bitstamp über der wichtigen Marke von 60.000 US-Dollar. Innerhalb von nur zwölf Stunden fiel der Kurs jedoch um etwa 5 Prozent ab. Obwohl sich der Bitcoin-Kurs bis heute Mittag ein wenig erholt hat, liegt er momentan immer noch unter der 58.000-Dollar-Schwelle.

Experten führen den plötzlichen Kurseinbruch auf eine Mitteilung des Insolvenzverwalters der ehemaligen Kryptobörse Mt.Gox zurück. Dieser kündigte an, eine erhebliche Anzahl von Bitcoin an geschädigte Gläubiger auszuschütten. Die Betroffenen warten seit Jahren auf die Rückgabe ihrer Kryptowährungen, die sie beim Zusammenbruch der Börse im Jahr 2014 verloren haben. Insgesamt ging es damals um etwa 850.000 BTC, von denen 142.000 BTC gerettet werden konnten und nun wieder an ihre rechtmäßigen Besitzer verteilt werden sollen.

Mt.Gox war einst der weltweit größte Marktplatz für Bitcoin und sorgte 2014 nach einem massiven Hack und der anschließenden Insolvenz für die erste bedeutende Vertrauenskrise in der Kryptowährungswelt. Analysten diskutieren jetzt, wie die ehemaligen Kunden von Mt.Gox auf die Rückgabe ihrer Coins reagieren könnten. Ein plötzlicher Verkauf der rückerstatteten Bitcoin könnte zu einem deutlichen Überangebot auf dem Markt führen und den Kurs weiter unter Druck setzen. Bisherige Beobachtungen durch das Analyseunternehmen Glassnode haben jedoch keine größeren Bitcoin-Bewegungen verzeichnet.

Hinzu kommt die Sorge, dass Strafverfolgungsbehörden auf beträchtlichen Bitcoin-Beständen sitzen, die sie in verschiedenen Ermittlungen, wie etwa gegen die Film-Tauschbörse Movie2k.to, sichergestellt haben. So hat beispielsweise das Landeskriminalamt Sachsen rund 50.000 BTC beschlagnahmt. Auch das Bundeskriminalamt wandelt regelmäßig beschlagnahmte Bitcoin in traditionelle Währungen um, was zusätzlich zu einem möglichen Überangebot beitragen könnte.

Die allgemeine Unsicherheit auf dem Kryptomarkt wird zudem durch die unklare Geldpolitik der US-Zentralbank, der Federal Reserve, verstärkt. Solange die Zinssätze hoch bleiben, haben Investoren viele Alternativen für gewinnbringende Anlagen, wodurch der Kryptomarkt leiden könnte. Eine Senkung der Zinsen würde dagegen Kryptowährungsinvestments wieder attraktiver machen.