10. März, 2025

Pharma

Biontech navigiert durch Turbulenzen: Expansion im Kampf gegen Krebs trotz wirtschaftlicher Herausforderungen

Biontech navigiert durch Turbulenzen: Expansion im Kampf gegen Krebs trotz wirtschaftlicher Herausforderungen

Das Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech, berühmt durch seinen revolutionären Covid-19-Impfstoff, muss inmitten intensiver Investitionen in die Krebsforschung finanzielle Einbußen hinnehmen und plant signifikante strukturelle Anpassungen. Die kürzlich veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die hohen Ausgaben für umfangreiche klinische Studien das Unternehmen in die Verlustzone getrieben haben – ein Nettoverlust von rund 700 Millionen Euro markiert das Abschlussergebnis für 2024. Die Umsätze sind im gleichen Zeitraum spürbar gefallen: von 3,8 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 2,75 Milliarden Euro im darauffolgenden Jahr. Für 2025 rechnet Biontech mit weiter sinkenden Einnahmen zwischen 1,7 und 2,2 Milliarden Euro, während Investitionen in Forschung und Entwicklung konstant hoch bleiben sollen. Dennoch setzt das Unternehmen optimistische Meilensteine in seiner Pipeline für Krebstherapien auf mRNA-Basis. Diese innovativen Ansätze zielen darauf ab, das Immunsystem im Kampf gegen Krebszellen gezielt zu unterstützen. Eine erste Marktzulassung ist für 2026 angestrebt, besonders fortgeschritten sind die Bestrebungen im Bereich Blasen- und Darmkrebs. Ein Hoffnungsträger ist der Wirkstoffkandidat BNT327, der das Immunsystem gegenüber tumorinduzierter Unterdrückung stärken soll. Die relevanten Rechte daran erwarb Biontech durch die Übernahme des chinesischen Unternehmens Biotheus. Finanzielle Herausforderungen zwingen Biontech auch zu einem Umbau seiner Personalstruktur. Geplant ist der Abbau von 950 bis 1350 Vollzeitstellen bis 2027, mit Fokus auf Standorte wie Marburg und Idar-Oberstein, die stark von der rückläufigen Nachfrage nach Covid-Impfstoffen betroffen sind. Im Gegenzug sollen neue Stellen geschaffen werden, insbesondere am Hauptsitz in Mainz, was das Bekenntnis von Biontech zum Standort Deutschland bekräftigt.